Grid sucht Vogelgrippe-Medikament

5. Mai 2006 um 14:34
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Computer-"Grids", bei denen grosse Zahlen von Computern zusammengeschlossen werden, damit sie ihre Rechenpower für die Lösung eines Problems zur Verfügung stellen können, sind eigentlich kein neues Konzept mehr.

Computer-"Grids", bei denen grosse Zahlen von Computern zusammengeschlossen werden, damit sie ihre Rechenpower für die Lösung eines Problems zur Verfügung stellen können, sind eigentlich kein neues Konzept mehr. Am bekanntesten ist das "Seti@home"-Projekt, bei dem Anwender weltweit ihre Heim-PCs zur Suche nach den Spuren der Signale ausserirdischer Intelligenzen in den Aufzeichnungen von Radioteleskopen.
Als Alternative zu Hochleistungscomputern in "ersthaften" wissenschaftlichen Projekten kommen solche Grids aber noch selten zum Einsatz. Kürzlich wurde nun aber ein Grid im Kampf gegen die Vogelgrippe eingesetzt.
Im Laufe des Aprils, so gaben der "Particle Physics and Astronomy Research Council" (PPARC) bekannt, analysierte ein Grid aus 2000 auf Labore in Grossbritannien und Asien verteilten Computern das Potential von 30'000 medizinischen Präparaten, den H5N1 hemmen zu können. Um die gleiche rechenleistung zu liefern, hätte ein einzelner gebräuchlicher PC hundert Jahre lang laufen müssen, so die Forscher. Die Resultate dieser Analyse – immerhin 60'000 Files mit einem Datenvolumen von 600 Gigabyte – müssen nun allerdings noch von menschlichen Hirnen ausgewertet und interpretiert werden.
Das Grid wurde dabei eigentlich zweckentfremdet: PPARC spendete die Rechenpower seines eigentlich für Forschungen in der Teilchenphysik bestimmten Grids für das Vogelgrippe-Projekt. (hjm)

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