Ankündigungslawine des Speicherspezialisten und Software-Herstellers EMC.
Anlässlich der Kundenmesse "EMC World" in Las Vegas überflutet der US-Speicherriese die Welt mit einer Welle von neuen Produkten und Strategie-Verkündigungen.
Zu den in diesen Tagen angekündigten Produkten gehört ein 'Isilon IQ 108NL' genanntes Speichersystem, in dem man 15 Petabyte Daten einem einzigen Dateisystem und logischen Laufwerk adressieren kann. NL steht für 'Near Line', die Storage-Lösung soll Bandspeicher, Archive oder Backup-Systeme ersetzen. Auf die riesige Kapazität kommt man durch die Kombination von maximal 144 der NAS-Geräte, die jeweils maximal 108 TByte speichen können. In dem System werden Hitachi-Laufwerke mit je drei TB Kapazität verwendet. Es dient für die Speicherung von "Big Data", den riesigen Datenmengen, die beispielsweise bei der Pharma-Forschung, der digitalen Filmproduktion oder bei Telekommunikationsdienstleistern anfallen. Die "Büchse" soll gemäss 'The Register' ab 123'500 Dollar pro Node zu haben sein.
Um Geschwindigkeit geht es bei der nächsten Ankündigung: EMC Atmos 2.0. Unter diesem Begriff vermarktet der Speicherhersteller eine Appliance, mit der Dienstleister Online-Speicherservices entwickeln können. Version zwei von Atmos ist nach Herstellerangaben fünf mal schneller als die erste Version. Dazu gibt es eine 'GeoParity' genannte Software, mit der Objekte verteilt gespeichert werden können, damit die Effizienz (Auslastung) der Storage-Cloud verbessert werden kann. EMC will noch vor Mitte Jahr eine Programmierschnittstelle zu Amazons S3 veröffentlichen. Damit werden Kunden von Amazons Cloud-Dienstleistungen Storage-Clouds, die mit Atmos gebaut wurden, benützen können.
Lightening: Einstieg in den Server-Markt?
Ein sehr interessantes Produkt scheint eine "Lightening" genannte PCI-Flash-Speicher-Karte für Server und Speichersysteme zu sein. "Lightening" soll mehr sein, als "nur" eine Erweiterung des in virtualisierten Umgebungen immer knappen Hauptspeichers, denn sie wird mit EMCs FAST-Software die Speicherzuteilung (Storage Tiering) automatisieren können.
EMC-Chef Joe Tucci sagte an der "EMC World" zwar, das "Projekt Lightening" bedeute keineswegs, dass EMC nun in das Server-Business einsteige. Trotzdem glauben beispielsweise unsere Kollegen von 'eWeek', dass sich EMC mit "Lightening" in einen neuen Markt wagt. Denn "Lightening" ist zwar kein Server, aber immerhin eine Server-Komponente.
Virtueller Speicher über entfernte Rechenzentren hinweg
Ebenfalls in Las Vegas kündete EMC eine neue Version der Cluster-Software VPLEX an. Mit VPLEX GEO sollen die Ressourcen von weltweit verteilten Rechenzentren als ein virtueller Datenspeicher dargtestellt werden können. Neu ist, dass die bisherige Grenze von 100 Kilometer Distanz aufgehoben worden ist und man virtuelle Maschinen über tausende von Kilometern zwischen Rechenzentren verschieben kann. (hc)