Grosse Websites werden (schnell) immer langsamer

22. Juli 2014 um 14:34
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Laut einer Studie sind die Ladezeiten der 500 meistbesuchten Websites in 12 Monaten um fast die Hälfte gestiegen.

Laut einer Studie sind die Ladezeiten der 500 meistbesuchten Websites in 12 Monaten um fast die Hälfte gestiegen.
Grosse Webshops und andere Webauftritte haben es an sich, dass sie im Laufe der Zeit wachsen. Dies hat anscheinend starke Auswirkungen auf die Performance dieser Sites, wie das Unternehmen Radware warnt. Radware, Anbieter von Applikationsbeschleunigungstools, untersucht vierteljährlich die Ladezeiten und andere Leistungsmerkmale von 500 der meistbesuchten Websites der Welt.
In den letzten 12 Monaten sei die durchschnittliche Zeitspanne, bis diese Seiten komplett geladen sind, um 49 Prozent gestiegen. Statt 7,2 benötige man nun 10,7 Sekunden. Auch die "Time to interact", die Zeit, bis eine Website interaktiv wird und man sie benützen kann, sei im Schnitt um 27 Prozent angewachsen, von 4,9 auf 6,2 Sekunden.
Radware bringt dies mit der schnell steigenden Komplexität und schieren "Schwere" der untersuchten Sites in Zusammenhang. Die durchschnittliche Seitengrösse sei in den vergangenen zwölf Monaten um 67 Prozent angestiegen, von 1007 Kilobyte auf 1677 Kilobyte. 2013 habe eine Website auf 82 Ressourcen zugegriffen, heute seien es bereits 100. Zu letzterem trägt unter anderem die immer weiter steigende Zahl von eingebetteten Scripts von Drittanbietern bei. Diese werden unter anderem für die Seitenanalyse, das Tracking von Besuchern oder für Social Media-Verknüpfungen gebraucht.
Radware untersucht für seine Studie die Sites, die in der stark USA-lastigen "Alexa Retail 500"-Liste aufgeführt sind. Viele der Resultate dürften aber dennoch Allgemeingültigkeit haben.
Die Studie kritisiert, dass viele Seitenbetreiber zwar einfache Beschleunigungsmassnahmen verwenden, aber auf weitergehende Techniken verzichten. So würden zwar 96 Prozent der Seiten sogenannte "Keepalives", mit denen TCP-Verbindungen länger offen gehalten werden, verwenden, und 78 Prozent Content-Delivery-Netzwerke nutzen, die Teile des Datenverkehrs vom eigenen Server fernhalten. Aber nur eine Minderheit der Shop-Anbieter verwende beispieslweise Bildoptimierungsverfahren wie komprimierte und progressive JPG-Bilddateien, die nicht auf einmal, sondern Schritt für Schritt geladen werden.
Ein weiterer Fehler, der immer wieder gemacht wird, sei es, die Ladereihenfolge nicht zu optimieren. Oft werde sekundenlang gar nichts angezeigt, bevor dann plötzlich alle Elemente gleichzeitg auftauchen. Zudem würden weiterführenden Schaltflächen ("Call to Action") oft als letztes angezeigt oder Pop-Ups die Seite blockieren, bevor sie angezeigt wird.
Die Studie kann bei Radware kostenlos heruntergeladen werden, allerdings muss man dafür einige persönliche Daten hinterlassen. (hjm)

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