

Grossfirmen kürzen IT-Budgets
9. September 2008 um 15:57
Über 40 % der Grossfirmen haben ihre Informatik-Budgets im laufenden Jahr gekürzt, sagt Forrester.
Über 40 % der Grossfirmen haben ihre Informatik-Budgets im laufenden Jahr gekürzt, sagt Forrester.
Die weltweit sich verschlechternde Konjunktur in den USA schlägt auf die Informatik-Budgets durch. Dies stellt der US-Marktforscher Forrester fest. Er stützt sich auf eine Umfrage unter 950 IT-Managern in den USA und in Europa, die zu ihren Ausgaben für IT-Dienstleistungen und ihre Strategien und Prioritäten befragt wurden.
Aus den Antworten geht klar hervor, dass sich das verlangsamte Wachstum der Weltwirtschaft bereits auf die Budgets der Grossfirmen ausgewirkt hat. So haben fast die Hälfte (43 %) der Firmen ihre IT-Budgets gekürzt. Ein Viertel (24 %) hat Neuinvestitionen eingefroren, während nur 28 Prozent sagten, die Wirtschaftslage habe (bisher) keinen Einfluss auf ihr Budget.
Druck auf Serviceanbieter steigt
Die grosse Mehrheit (70 %) der Grossfirmen will die Preise ihrer Dienstleister drücken. Wer es nicht plant, hat es bereits getan: 16 % sagten, sie hätten ihre Ausgaben für externe Informatik-Dienstleistungen bereits gekürzt.
Angesichts der Immobilienkrisen in den USA, in Grossbritannien und Spanien ist es wenig verwunderlich, dass die Finanzindustrie am härtesten getroffen wurde. 49 Prozent der von Forrester befragten Finanzdienstleister haben ihr Budget bereits gekürzt. In der Unterhaltungsindustrie (Medien, Unterhaltung, Freizeit) müssen sich "nur" 39 Prozent der CIOs mit den Auswirkungen von kleineren Budgets herumschlagen. Auch nicht erstaunlich, dass es den Informatik-Abteilungen in Europa (noch) besser geht als in den USA. 31 Prozent der europäischen stehen 49 Prozent der US-Grossfirmen, die ihre IT-Ausgaben reduzierten, gegenüber. Die Umfrage fand aber vor Ende Juni statt, ein ganz aktuelles Bild könnte schon anders aussehen.
Trend zu Outsourcing und Offshore-Beschaffung, trotz Unzufriedenheit...
Forrester erkundigte sich ebenfalls nach den Beschaffungsplänen der Grossfirmen. Klar wird, dass der Trend zur Auslagerung und zur Beschaffung von Dienstleistungen in Tieflohnländern trotz verbreiteter Skepsis noch nicht gebrochen ist.
So will fast die Hälfte (45 %) der Grossfirmen vermehrt den Betrieb von Applikationen auslagern und fast gleich viele (43 %) wollen auch Infrastruktur auslagern. Gleich viele sagten, sie wollten Services (zum Beispiel Software-Entwicklung) vermehrt Offshore einkaufen. Weiterhin ein Megatrend bleibt die Auslagerung des Netzwerk-Managements und der Bau von konvergenten (Sprache und Daten auf einem Netz) Telekommunikationsinfrastrukturen.
Nur neun Prozent aller Grossfirmen benützen heute Offshore-Kapazitäten wo immer und wann immer es geht. Diese Zahl wird steigen: 14 Prozent sagen, sie wollen vermehrt in Tieflohnländern beschaffen und 19 Prozent wollen Pilotversuche fahren.
Dies obwohl die Zufriedenheit mit ausgelagerten Dienstleistungen weiterhin tief bleibt. Mehr als die Hälfte (52 %) der Befragten sagten, die grösste Herausforderung beim Outsourcing bestehe darin, dass die Einsparungen nicht den Erwartungen entsprächen, 40 Prozent beklagten sich über eine schlechte Qualität der Dienstleistungen und die Unfähigkeit der Anbieter, die Verträge den neuen Geschäftsanforderungen anzupassen. (Christoph Hugenschmidt)
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