

Hacker, Bundestrojaner und die Angst vor China
6. September 2007, 09:26
"Cyber-Krieg" im Gange?
"Cyber-Krieg" im Gange?
Man spricht in den Medien schon von einem "Cyber-Krieg": Innert weniger Tage ist bekannt geworden, dass angeblich die chinesische Armee hinter Angriffen auf staatliche Computer in Deutschland, den USA und nun auch in Grossbritannien steckt. China hat alle Anschuldigungen entschieden zurückgewiesen und darauf aufmerksam gemacht, dass man selbst Opfer von Hackern ist. Dass staatliche Computernetzwerke oft von Hackern angegriffen werden, ist überhaupt nicht neu. Beispielsweise wird das Pentagon nach Angaben von US-Verteidigungsminister Robert Gates etwa hundert Mal am Tag von Cyber-Kriminellen angegriffen. Diese Zahl dürfte sogar untertrieben sein.
Zudem liegen die Fälle, die jetzt publik werden, etliche Monate zurück. Es entsteht also der Eindruck, dass Medien, Politik und Gesellschaft den zurzeit günstigen Augenblick nutzen, um China zu diskreditieren. Ausgerechnet die Staaten, die angeblich von China angegriffen worden sind, leiden unter dem enormen Wirtschaftswachstum von China. Da kommen solche Fälle wie die Rückrufaktion von in China produziertem Spielzeug und chinesische Hacker wie gerufen.
Ausgeklammert wird dabei oft, dass auch die Vereinigten Staaten und andere Industrienationen die Computernetze anderer Staaten "überwachen". Hierbei spricht aber niemand von Hacken. Angesichts der momentan in Deutschland aber auch in der Schweiz laufenden Debatte um sogenannte Bundestrojaner und der permanenten terroristischen Bedrohung stellt sich zudem die Frage, wem die Berichte über einen drohenden "Cyber-Krieg" nutzen. (mim)
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