Hat die SBB ein App-Problem?

12. November 2014 um 05:51
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Innerhalb eines halben Jahres stellt die SBB gleich zwei Apps ein.

Innerhalb eines halben Jahres stellt die SBB gleich zwei Apps ein.
Seit einigen Jahren gibt sich die SBB betont digital, zeigt sich dennoch klar, dass in letzter Zeit auch einige Flops produziert wurden.
Mobilbonus, eine App für das Sammeln von Bahnmeilen, wurde vor einem halben Jahr abgeschaltet. Nun berichtet heute der 'Blick' wurde die App zwar 60'000 Mal heruntergeladen, "aber die Nutzerzahlen stagnierten, die App hob einfach nicht ab."
In einer Mitteilung schreibt die SBB, die Pilotphase habe gezeigt, dass die vergleichsweise tiefe Zahl der Nutzer die Kosten für eine Weiterentwicklung nicht rechtfertigen. Die Erfahrungen sollen nun in die Weiterentwicklung der bestehenden SBB-Apps einfliessen. Laut dem 'Blick'-Bericht sollen Entwicklung, Bewerbung und Unterhalt der App 4 Millionen Franken gekostet haben. Die SBB widerspricht: man liege "massiv darunter". Zahlen nennen will die SBB aber nicht.
Apps als Testfelder
Auf die Frage nach den Gründen für die beiden App-Rückzieher sagt SBB-Sprecher Ginsig: "Richtig ist, dass wir diese verschiedenen Apps bei der Einführung etwas zu wenig als Testfelder deklarieren, denn viele Erkenntnisse aus diesen Nutzungen fliessen im Anschluss in 'SBB Mobile' ein und diese App ist bei unseren Kunden sehr beliebt und wird auch äusserst rege genutzt."
Derweil gab die SBB heute bekannt, dass die herkömmliche SBB-App seit November 2008 bereits über fünf Millionen Mal heruntergeladen wurde. Monatlich werden zwischenzeitlich über 40 Millionen Fahrplanabfragen pro Monat getätigt. Doch wie Gadget-Experte und inside-it.ch-Kolumnist Peter Wolf aufzeigt, gibt es auch hier Verbesserungspotenzial. Immerhin kann man mit der SBB-Mobile-App neu auch Sparbillette kaufen.
Weiterentwickelt hat die SBB zudem ihren über SBB Mobile verfügbaren Online-Fahrplan: Neu werden ausserordentliche Halte von Zügen oder auch ausserordentliche Durchfahrten in Echtzeit angezeigt. (mim)

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