Headhunting mit Nebengeräuschen: Microsoft verklagt Google

20. Juli 2005 um 10:09
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Der Absprung eines Suchmaschinenexperten stösst dem Softwarerriesen sauer auf.

Der Absprung eines Suchmaschinenexperten stösst dem Softwarerriesen sauer auf.
Das Personalkarrusell dreht sich in der IT-Industrie traditionell schnell. Immer wieder wechseln auch Spitzenkräfte direkt von einem Konkurrenten zum anderen. Microsoft versucht nun mit einer Klage zu verhindern, dass Google sich einen seiner Suchmaschinenexperten schnappt.
Google gab gestern bekannt, dass man den bisherigen Microsoft-Mann Kai-Fu Lee (Bild) mit dem Aufbau eines Forschungs- und Entwicklungszentrums in China beauftragt habe. Lee war nicht nur eine der Spitzenkräfte in Microsofts eigener Suchmaschinenabteilung, sondern gemäss 'Wall Street Journal' auch einer der Architekten von Microsofts China-Strategie.
Dass Microsoft, sonst eher gelassen, wenn seine Leute zu Konkurrenten abwandern, sich nun zu einer Klage veranlasst sieht, zeigt, wie ernst der Softwareriese Google als Rivalen nimmt. Gemäss Microsoft verletzen Lee und Google eine Konkurrenzverbotsklausel in Lees Arbeitsvertrag. Microsoft hofft, dass das Gericht Lee verbietet, für Google zu arbeiten und verlangt zudem einen Schadensersatz.
Konkurrenzverbotsklauseln sind allerdings juristisch nicht ganz einfach durchsetzbar und gelten auch nicht überall. In Washington, wo die Klage eingereicht wurde, werden sie gemäss 'WSJ' von den Gerichten grundsätzlich anerkannt, allerdings müssen die Bedingungen "vernünftig" sein und der Angestellte muss dafür einen angemessenen Bonus erhalten. (hjm)

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