

Historisch: Microsoft schreibt rote Zahlen
20. Juli 2012, 09:12
Erstmals seit einem Vierteljahrhundert rutscht der Software-Konzern Microsoft in die Verlustzone. Schuld ist das schleppende Online-Geschäft.
Erstmals seit einem Vierteljahrhundert rutscht der Software-Konzern Microsoft in die Verlustzone. Schuld ist das schleppende Online-Geschäft.
Microsoft hat mit den jüngsten Quartalszahlen Wirtschaftsgeschichte geschrieben - und zwar im negativen Sinne. Denn der Software-Konzern aus Redmond musste erstmals seit dem Börsengang 1986 einen Verlust vorweisen. Das Minus beträgt 492 Millionen Dollar. Grund dafür ist der Mega-Abschreiber auf den 2007 übernommenen Online-Werbevermittler aQuantive. Die Übernahme für 6 Milliarden hat sich nun als Total-Flop erwiesen. Microsoft hat im Online-Bereich auch ohne diesen Abschreiber in den vergangenen Jahren Milliarden verloren, während Konkurrent Google mit den richtigen Übernahmen und der richtigen Strategie gute Gewinne schreibt.
Windows und Office
Microsoft lebt nach wie vor von den beiden Kernprodukten Windows und Office. Im Herbst werden neue Versionen erscheinen und für Microsoft wird entscheidend sein, ob die Kunden bereit sein werden, auf Office 2013 und Windows 8 zu migrieren. Die Zahlen des vergangenen Quartals zeigen, dass Microsoft im Unternehmensumfeld nach wie vor eine starke Position hat. In der Server-Software-Einheit wuchsen der Umsatz um 13 Prozent und der operative Gewinn um 24 Prozent.
Kunden, die jetzt noch Windows-7-Computer kaufen, erhalten Rabatte auf Windows 8. Dafür gibt Microsoft 540 Millionen Dollar aus. Aus diesem Grund ist der Umsatz in der Windows-Sparte im Jahresvergleich um 13 Prozent gesunken.
Gesamthaft konnte Microsoft im vergangenen Quartal beim Umsatz um 4 Prozent auf rund 18 Milliarden Dollar zulegen. Im nun abgeschlossenen Geschäftsjahr stieg der Umsatz um 5,4 Prozent auf 73,7 Milliarden Dollar. Der Jahresgewinn fiel um gut ein Viertel auf 16,98 Milliarden Dollar. (mim)
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