HP an CIOs: Jetzt sparen (und HP kaufen)

10. März 2009 um 16:11
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In der Krise werden die Karten in der Firmenwelt neu gemischt. Wer Kosten und / oder Innovationsfähigkeit nicht im Griff hat, verliert jetzt oder später im Wiederaufschwung.

In der Krise werden die Karten in der Firmenwelt neu gemischt. Wer Kosten und / oder Innovationsfähigkeit nicht im Griff hat, verliert jetzt oder später im Wiederaufschwung.
Pfeifen im Walde nützt nichts: Der IWF (Internationale Währungsfonds) geht davon aus, dass das Schweizer Bruttoinlandprodukt (Summe aller in der Schweiz hergestellten Güter) im laufenden Jahr um mehr als zwei Prozent schrumpfen wird. Die Schweizer Volkswirtschaft befindet sich also in einer Rezession.
Rezession bedeutet, dass die Karten im Markt neu verteilt werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Position einer Firma im Markt während der Krise verändert (zum Guten oder Schlechten) ist mehr als doppelt so gross, als während einer wirtschaftlichen Expansionsphase. (McKinsey, zitiert von Hewlett-Packard)
Für CIOs und andere in der Informatik Beschäftigte bedeutet dies, dass sie rasch Mittel und Wege finden müssen, um Kosten zu senken. Gleichzeitig müssen sie weiter in Technologie investieren, um im Aufschwung vom Marktwachstum profitieren zu können und gegenüber der Konkurrenz nicht zurückzufallen. Das ewige Dilemma der Informatik-Abteilungen, dass zu viel für den Erhalt der bestehenden Infrastrukturen (Daten, Applikationen, Hardware) und zu wenig in innovative Technologien investiert werden kann, wird sich also noch verschärfen.
HP: Kostensenkungen alleine sind gefährlich
Gemäss dem weltweit grössten IT-Anbieter Hewlett-Packard reagiert mehr als die Hälfte der Technologie-Verantwortlichen in Grossfirmen mit linearen Kostensenkungen auf die Krise. Nur 38 Prozent wollen die Krise für Restrukturierungen nützen, die das Verhältnis der Ausgaben für den Betrieb und derjenigen für Innovation zugunsten von Letzterem verbessern sollen.
Nicht ohne Eigennutz empfiehlt HP aus diesen Überlegungen heraus, mittels Standardisierung und Automatisierung sofort Kosten abzubauen und sich gleichzeitig eine flexiblere Beschaffung von Ressourcen anzuschauen, also Outsourcing, externe Finanzierung und auch den Bezug von Leistungen aus der "Cloud" in Betracht zu ziehen. Investitionen sollen strikte und mit standardisierten Methoden nach ihrem Wert für die Geschäftsentwicklung priorisiert werden.
Virtualisierung, standardisierte Dienstleistungen
Wenig überraschend kündet HP in Zusammenhang mit den oben erwähnten Überlegungen eine Reihe von Produkten und Dienstleistungen an, mit deren Hilfe Informatik-Departemente die Krise überstehen könnten, ohne an Flexibilität und Innovationskraft einzubüssen. Zu den heute angekündigten Produkten gehören zwei neue "EVA" Disk Arrays, eine erneuerte Version der Speicher-Virtualisierungssoftware (HP SVSP 2.1) sowie eine neue Version der Backup-Software HP Data Protector. Diese unterstützt auch die viel diskutierte De-Duplizierung von Daten.
Unter dem Titel "Multi-Tier Hybrid Design" bietet HP Hilfe beim Bau von Rechenzentren an. Mit dem HP-Konzept, das verschiedene Verfügbarkeitsstufen (und damit Kosten) in einem RZ vorsieht, können Firmen die Kapitalkosten für neue Rechenzentren um 15 bis 20 Prozent senken, so der Anbieter.
ERP, E-Mail, Storage ...: Alles "als Service"
An einem anderen Punkt, nämlich bei der heute je nach Branche ungeheuer wichtigen Verfügbarkeit von Liquidität, setzen die "HP Utility Sourcing Services" an. Unter diesem Titel bietet der Mega-Konzern den Betrieb verschiedener, unverzichtbarer Teile der Informatik, wie etwa der betriebswirtschaftlichen Systeme (SAP und MS Dynamics) oder Messaging an. Die Lösungen werden als "Utility", also nach Verbrauch verrechnet, so dass Kunden kein Kapital in IT-Investitionen binden müssen.
Ebenfalls "als Service" wird Online-Storage und -Backup angeboten. Das Thema Online-Storage wird damit auch für grössere Anwender "heiss". HP bietet recht genau definierte Sevice-Levels. Abgerechnet wird pro GB und Monat.
"Ich bin auch eine Bank"
Der letzte Teil der HPschen Angebote für krisengeplagte CIOs betrifft die Finanzierung. HP geht (zu Recht) davon aus, dass der Druck auf die IT-Budgets in nächster Zeit gewaltig steigen wird. Einfach die Budgets linear zu kürzen, könnte Probleme in der Zukunft schaffen, da man im Aufschwung plötzlich mit veralteten, unflexiblen und letztendlich sehr teuren Systemen da stünde. Trotzdem kann nicht investiert werden, da manche Unternehmen heute darauf schauen müssen, ihren Cash für die Finanzierung des Betriebs zusammenzuhalten.
Bei dieser Fragestellung schlägt HP die Kombination von "Lifecycle Management" (systematische Bewirtschaftung des IT-Parks nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten) und Leasing vor.
In der Schweiz, so HP-Sprecher Beat Welte, kann neue Hardware bereits zu einem Kampfsatz von Null-Prozent geleast werden. (Christoph Hugenschmidt)
(Interessenbindung: Hewlett-Packard ist als "Gold Sponsor" ein wichtiger Kunde unseres Verlags.)

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