

IBM entwickelt Mobile-Banking-App für Schweizer Markt
8. Februar 2011 um 13:41
Mobile-Banking via Smartphones, für Schweizer Banken von IBM in der Schweiz entwickelt.
Mobile-Banking via Smartphones, für Schweizer Banken von IBM in der Schweiz entwickelt.
Die nächste, "mobile" Generation des Bankings ist dabei Fuss zu fassen. Doch mobile Abrechnungs-Tools, Online-Banken, Kreditvermittler, oder Finanzverwaltungsplattformen – was insbesondere in den USA und Kanada schon länger Realität ist mit Paypal, egg.com, smava oder mint.com tut sich hierzulande noch schwer. Neben Swissquote sind in der Schweiz erst wenige Ansätze zu sehen, die gleichzeitig mobile und Web-basierte Selbstbedienungs-Tools für ein integriertes Banking anbieten.
IBM will hier nun Abhilfe schaffen und hat gestern eine mobile Banking-Anwendung für Smartphones vorgestellt. Die Applikation ist in der Schweiz von einem Team um Simon Regenscheit entwickelt worden, wobei der Security-Teil in Zusammenarbeit mit dem IBM-Forschungslabor in Rüschlikon konzipiert wurde. IBM sei zuversichtlich, dass die App "noch in diesem Jahr bei einem Schweizer Finanzinstitut zum Einsatz kommt", wie der IT-Architekt Financial Services bei IBM Schweiz gestern an einer IBM-Presseveranstaltung erläuterte, ohne allerdings einen konkreten Namen nennen zu wollen. Das Tool wird vorab, so der Entwickler, nur in der Schweiz verfügbar sein. Eine Lancierung in anderen Ländern sei vorerst nicht geplant. Auch zum Preis mochte sich Regenscheit nicht äussern, der sei abhängig von dem jeweiligen Integrationsaufwand bei einer Bank.
Im Gegensatz zu bekannten Apple-Apps adressiert die IBM-Anwendung auch nicht direkt den Bankkunden sondern die Bank selber. Dort wird die Applikation in die bestehende Service-Landschaft integriert und dann von der Bank deren Kunden zur Verfügung gestellt. Der Betrieb und das Management liegen bei der Bank und nicht bei Drittanbietern. Beste Voraussetzungen zur Integration in einer Bank seien dort vorhanden, wo bereits eine Service-orientierte Architekturen (SOA) vorhanden ist, führte der IBM-Mann weiter aus.
Was also bereits vom Internet-Banking her bekannt ist, werde mit der neuen Applikation auch mobil verfügbar gemacht. Ergänzend zu Facebook, Twitter und Co., die längst auf dem iPad, Smartphone oder NetBook angekommen sind, hat IBM nach eigenen Angaben nun auch das Banking für solche Geräte realisiert. Die gestrige Vorführung via iPhone - unterstützt werden derzeit nur die mobilen Betriebssysteme iOS und Android - ging reibungslos über die Bühne. Gerade für "digital Natives" sei das mobile Banking heute schon eine attraktive Alternative, so die IBM-Vertreter. Sowohl die Kontoübersicht, wie die Möglichkeit Zahlungen abzuwickeln, Depots zu verwalten oder die Kommunikation mit der Bank sind über die Anwendung wie uns scheint sehr brauchbar umgesetzt. Rechnungen können beispielsweise via Smartphone-Kamera fotografiert und dann weiterverarbeitet werden.
Doch die eigentliche Herausforderung in der Entwicklung lag, laut IBM, in der Absicherung und Integration. Denn die App, der sichtbare Teil dieser mobilen Banking-Lösung, basiert auf einer End-to-End-Lösung, für die sechs wichtige Punkte vorab geklärt sein müssen: Strategie, Sicherheit, Integration, Infrastruktur, Architektur und Projektmanagement. Sind diese Faktoren geklärt, sei ein auf die Bedürfnisse der jeweiligen Bank zugeschnittenes individuelles Design der Anwendung kein Problem mehr.
Deutlich wurde in der gestrigen Diskussion allerdings auch, dass in Sachen Sicherheit von der Novität nicht mehr verlangt werden kann, als von bisherigen Tools für das Internetbanking. IBM arbeitet allerdings daran, das in Rüschlikon entwickelte kleine Sicherheits-Gerät ZTIC (Zone Trusted Information Channel), das sichere Autorisierung von Online-Zahlungen ermöglicht und nicht über das Internet ausspioniert werden kann, für den Smartphone-Einsatz nutzbar zu machen. (Volker Richert)
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