

IBM prüft offenbar Verkauf von Watson Health
19. Februar 2021 um 14:44In der Schweiz ist die KI-Einheit bei IBM Research in Rüschlikon angesiedelt. Laut Berichten sucht der Konzern nun einen Käufer oder Fusionspartner.
Nach der ankündigten Abspaltung der Managed Infrastructure Services in die neue Firma NewCo und dem Umbau der Sales-Abteilungen scheint die Umstrukturierung bei IBM weiterzugehen. Laut einem Bericht des 'Wall Street Journals' plant der Konzern den Verkauf seiner Sparte Watson Health. Die Einheit setzt künstliche Intelligenz ein, um Krankenhäusern, Versicherern und Arzneimittelherstellern bei der Verwaltung ihrer Daten zu helfen.
Zu den Marken gehören Merge Healthcare, welches Mammografien und MRTs analysiert, Phytel, das bei der Patientenkommunikation hilft, und Truven Health Analytics, das komplexe Gesundheitsdaten analysiert. In Europa ist der wichtigste Watson-Health-Bereich bei IBM Research in Rüschlikon nahe Zürich angesiedelt.
Watson Health hat einen Jahresumsatz von etwa 1 Milliarde US-Dollar, sei aber derzeit nicht profitabel, so mit der Angelegenheit vertraute Personen. Der Konzern prüft laut 'Wall Street Journal' (Paywall) mehrere Optionen für Watson Health: Verkauf an einen Investmentfonds, an einen Konkurrenten oder eine Fusion mit einem anderen Unternehmen. Ob es zu einem Verkauf kommt, sei aber noch unklar. Ebenso wenig sind Zahlen zum möglichen Kaufpreis bekannt.
Grosse Hoffnungen, enttäuschende Ergebnisse
Mit Watson Health wollte IBM auf den wachsenden Gesundheitssektor setzen. Doch die Ergebnisse hätten teilweise enttäuscht, weil die Ärzte zögern, künstliche Intelligenz einzusetzen, so das 'WSJ'. Der Konzern habe Milliarden ausgegeben, um eine Reihe gesundheitsbezogener Unternehmen aufzukaufen, die jetzt Teil von Watson Health sind. Mit dem Ziel, sie zu einem riesigen Speicher von Patientendaten zu kombinieren und Algorithmen anzuwenden, um nützliche Erkenntnisse zu gewinnen.
So habe IBM 2016 rund 2,6 Milliarden Dollar für Truven, 2015 fast 1 Milliarde Dollar für Merge Healthcare gezahlt. Während Watson Health in Bereichen wie Onkologie und Genomik Fortschritte gemacht habe, sei es aber nie zu dem zusammenhängenden Unternehmen geworden, das sich IBM vorgestellt habe. Zudem habe Watson Health in den letzten Jahren wichtige Führungskräfte verloren.
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