IBM will sich aufspalten

8. Oktober 2020 um 13:55
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Arvind Krishnas erste grosse Aktion: Das Infrastruktur-Management-Business soll zu einer eigenständigen Firma werden.

IBM plant eine grosse Reorganisation. Wie der Konzern gerade mitgeteilt hat, soll der Bereich Managed Infrastructure Services seiner Division Global Technology Services in eine neue Firma überführt werden. Die Abtrennung soll gegen Ende 2021 erfolgen. Die Aktien des neuen Unternehmens, das noch keinen Namen hat, werden anfänglich an die bestehenden IBM-Aktionäre verteilt.
Wie gross der Anteil der rund 350'000 IBM-Mitarbeitenden ist, die in das neue Unternehmen wechseln sollen, hat IBM noch nicht beziffert. Bis die Aktion abgeschlossen ist, müssen auch noch viele Details geregelt werden, welche diese Zahl beeinflussen werden.
Vorläufig nennt IBM das neue Unternehmen schlicht "NewCo". Laut Big Blue hat der Bereich, der abgespaltet werden soll, weltweit rund 4600 Kunden und macht einen Jahresumsatz von 19 Milliarden Dollar. NewCo, so IBM, wird sich auf das Management und die Modernisierung von Infrastruktur konzentrieren, die den Kunden gehört.

IBM will mit Red Hat auf Hybrid-Cloud-Markt fokussieren

Zum Portfolio der neuen Firma werden laut IBM Hosting- und Netzwerk-Services, Service-Management und Cloud-Migrationen beziehungsweise das Management von Multi-Cloud-Infrastrukturen gehören. Insbesondere als Cloud-Management-Dienstleister, sagte Arvind Krishna, seit Anfang Jahr CEO von IBM, werde NewCo als unabhängiges Unternehmen bessere Chancen zur Zusammenarbeit mit IBMs grossen Cloud-Rivalen haben.
IBM selbst wird nach der Aufspaltung nach heutigem Stand noch einen Jahresumsatz von rund 58 Milliarden Dollar haben. Das Unternehmen will sich auf das Cloud-Geschäft, Hybrid-Cloud- und KI-Lösungen konzentrieren. Mehr als 50% des Umsatzes werden wiederkehrende Einnahmen sein.
Laut Krishna wird sich das neue IBM, aufbauend auf der Übernahme von Red Hat, "wie ein Laser" darauf fokussieren, den Markt für Hybrid-Cloud-Lösungen zu erobern. Dieser soll laut Krishna einen Wert von rund einer Billion Dollar haben. Sowohl IBM als auch NewCo werden gemäss Krishna als eigenständige Unternehmen agiler sein und bessere Voraussetzungen haben, um in ihren jeweiligen Zielmärkten zu reüssieren.

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