IFPI Schweiz lässt Wohnungen durchsuchen

20. April 2006 um 15:12
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    Der Schweizer Dachverband der Musikindustrie kennt kein Pardon, wenn es darum geht, Nutzer von Tauschbörsen an die Kandare zu nehmen.

    Der Schweizer Dachverband der Musikindustrie kennt kein Pardon, wenn es darum geht, Nutzer von Tauschbörsen an die Kandare zu nehmen. Neuerdings lässt IFPI Schweiz (International Federation of the Phonographic Industry) auch Wohnungen durchsuchen. Dies sagte der IFPI-Geschäftsführer und Rechtsanwalt Peter Vosseler gemäss der heutigen Ausgabe von 'Cash'. "In den nächsten Tagen und Wochen wird es in der ganzen Schweiz Hausdurchsuchungen geben", lässt er sich zitieren.
    Dabei ist nach wie vor unklar, ob eine rechtliche Grundlage für die Handlungen von IFPI besteht. Musik zu Downloaden ist nach dem gängigen Gesetz nicht illegal, das Anbieten hingegen schon. Das Problem ist, dass bei den meisten Filesharing-Programmen diese beiden Handlungen nicht getrennt werden.
    Im Rahmen der im vergangenen November gestarteten Aktion "Game Over" wurden bereits 70 Strafanzeigen eingereicht, geplant seien 300, schreibt 'Cash'. Gemäss Vosseler seien zum ersten Mal Nutzer darunter, die Dateien nur heruntergeladen haben, ohne welche anzubieten. Der 'SonntagsZeitung' sagte er vor zehn Tagen: "Diese Strafanzeigen sind Neuland für uns." IFPI will aber gar keine Verurteilungen erreichen, sondern den Nutzern mehrere tausend Franken abknöpfen. Aus Angst vor einem Verfahren haben bisher schon einige einem aussergerichtlichen Vergleich zugestimmt. IFPI fordert jeweils 3000 bis 9000 Franken. (mim)

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