Im Reisswolf: Alles so schön bunt hier

6. März 2013 um 08:51
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Die bunten Systemeinstellungen des neuen BlackBerry-Betriebssystems erinnern paradoxerweise an Zeiten, als es noch Schwarzweissbildschirme gab, findet Kolumnist Peter Wolf.

Die bunten System-Einstellungen des neuen BlackBerry-Betriebssystems erinnern paradoxerweise an Zeiten, als es noch Schwarzweiss-Bildschirme gab, findet Kolumnist Peter Wolf.
Vieles am neuen BlackBerry-Betriebssystem ist gut und praktisch und erlaubt es, Informationen auf einen Blick zu erfassen. Zum Beispiel der sofort zugängliche Hub, der zeigt, wie viele neue Nachrichten eingetroffen sind und welcher Art sie sind.
Anderes ist nicht so gut gelungen. Wenn ich mich zum Beispiel frage, weshalb schon lange keine neuen Nachrichten mehr eingetrudelt sind und ich die Verbindungsqualität verdächtige, dann bin ich in zwei Schritten in den Systemeinstellungen und denke: Symbol grün - alles OK. Doch halt: die Farbe hat keinerlei Bedeutung, wie sich erschliesst, wenn man diesen Menüpunkt dann öffnet. Da herrscht willkürliche Buntheit:
Weshalb zum Beispiel ist das NFC-Symbol blau? Im Fall von Bluetooth würde ich es ja noch verstehen. Oder weshalb sind "Mobilfunknetz" und "Wi-Fi" grün? Weil sie funktionieren? Nein, man muss bei jeder einzelnen Verbindungsart zuerst den zugehörigen Statustext lesen, statt den Zustand auf einen Blick erfassen zu können. Das ist ja wie zu Zeiten von Schwarzweissbildschirmen!
Ich lese sehr gerne. Aber sehr ungern immer wieder das selbe. Wäre es zu viel verlangt - wenn man schon eine bunte Seite hat -, die Farben sinnvoll einzusetzen? Vielleicht im Sinne des gewohnten Ampelsystems? Grün bedeutet: funktioniert. Rot bedeutet: Aus. Gelb könnte bedeuten: macht Probleme. Weil man ja nicht auf die Seite "Netzwerkverbindungen" geht, um tolle Wörter zu lesen. Sondern rasch ein Problem lösen will.
User werden sich kaum beschweren, wenn sie auf einen Blick erfassen können, ob etwas im grünen Bereich ist oder ob eine Aktion erforderlich ist. Sollten sie detaillierte Informationen benötigen oder die Farben nicht wahrnehmen können, dann kann Text zum Einsatz kommen. (Peter Wolf)
Peter Wolf (48) beschäftigt sich seit seiner Kindheit mit Technik. Zuerst eher mechanisch durch Aufschrauben und Nachschauen, später vermehrt auch mit elektronischen Produkten und mit Services. Seit 1985 war er immer wieder mal bei Ringier beschäftigt, zuletzt als Trend Scout und Social Media Evangelist. Heute arbeitet er als Research Analyst bei e-Research und als Kolumnist und App-Tester für diverse Publikationen - unter anderem für inside-it.ch.
Zeichnung: Barbara Donnarumma für inside-it.ch

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