Im Reisswolf: Der Ärger mit den Windows-Apps

20. Februar 2013 um 10:19
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Ein Smartphone mit Windows Phone 8 sollte doch eigentlich gut mit dem Surface-Tablet mit Windows RT kommunizieren können. Doch es gibt keine App, die eine Interaktion zwischen Tablet und Smartphone ermöglicht, nervt sich Kolumnist Peter Wolf.

Ein Smartphone mit Windows Phone 8 sollte doch eigentlich gut mit dem Surface-Tablet mit Windows RT kommunizieren können. Doch es gibt keine App, die eine Interaktion zwischen Tablet und Smartphone ermöglicht, nervt sich Kolumnist Peter Wolf.
Zuerst ärgerte ich mich ja ein bisschen, dass ich mein Windows8-Phone letzte Woche nicht zur Präsentation von Microsofts Surface-Tablet mit Windows RT mitgenommen hatte. Bald merkte ich, dass ich mich noch viel mehr geärgert hätte, wenn ich es dabei gehabt hätte: Die beiden Geräte können nichts miteinander anfangen! Es gibt keine (!) einzige (!) App, die irgendeine Interaktion zwischen Tablet und Smartphone ermöglicht. Nicht mal eine kleine Angeber-App wie Mover+, bei der man ein Foto vom iPhone-Display direkt auf den iPad-Bildschirm herüberschieben kann (auf dem Umweg des Datenaustauschs via WLAN zwar, aber fürs Gefühl ist das ja egal).
Zwar sorgt Microsofts SkyDrive dafür, dass man via Cloud von den verschiedensten Geräten aus auf dieselben Daten zugreifen kann - die Apps können das aber nicht. Und es gibt auch keine Synchronisation der Settings. Ausserdem kann man pro Gerät nur einen SkyDrive-Account haben und nicht wie etwa bei Dropbox hin und her wechseln. Das heisst, man kann auch nicht einen privaten und einen geschäftlichen SkyDrive haben.
Verschiedene Stores
Auf Microsofts Tablet und Smartphone läuft zwar etwas, das wie Windows 8 aussieht, aber sonst haben die Geräte herzlich wenig miteinander zu tun: Das Produkt mit dem grossen Touchscreen bezieht seine Apps aus einem anderen Store als das mit dem kleinen. Das heisst, wenn ich auf dem Windows8-Telefon eine App gekauft habe, die ich auf einem grösseren mobilen Schirm ebenfalls geniessen möchte, dann muss ich in den Windows-Tablet-Laden wechseln und sie dort noch einmal kaufen. Auch wenn die App nichts gekostet hat, so muss ich doch im einen Store das zusammensuchen, was ich im anderen schon geladen habe (sofern es denn hüben wie drüben existiert). Es geht noch nicht mal so weit, dass der eine Laden mir sagen könnte, was ich im anderen bereits bezogen habe.
Doch es gibt auch einen Lichtblick, wie mir mehrere Microsoft-Leute versicherten: Das Tablet kann dank dem Benutzerkonto wenigstens mit einem Computer kommunizieren. Wenn man sich also zum Beispiel am einen Tag mit dem Tablet irgendwo in einem WLAN eingeloggt hat und am nächsten Tag mit dem Windows8-Laptop wiederkommt, dann kennt dieser das WLAN bereits. Und ich komme dann wieder, wenn es einen Grund gibt, sowohl ein Microsoft-Telefon als auch ein Microsoft-Tablet zu besitzen. (Peter Wolf)
Peter Wolf (48) beschäftigt sich seit seiner Kindheit mit Technik. Zuerst eher mechanisch durch Aufschrauben und Nachschauen, später vermehrt auch mit elektronischen Produkten und mit Services. Seit 1985 war er immer wieder mal bei Ringier beschäftigt, zuletzt als Trend Scout und Social Media Evangelist. Heute arbeitet er als Research Analyst bei e-Research und als Kolumnist und App-Tester für diverse Publikationen - unter anderem für inside-it.ch.
Zeichnung: Barbara Donnarumma für inside-it.ch

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