In Graubünden wird die Informatikmittelschule wieder zum Thema

5. Oktober 2018 um 14:13
  • politik & wirtschaft
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In der Oktobersession hat sich der Grosse Rat des Kantons Graubünden mit der Totalrevision des Gesetzes über die Mittelschulen zu befassen.

In der Oktobersession hat sich der Grosse Rat des Kantons Graubünden mit der Totalrevision des Gesetzes über die Mittelschulen zu befassen. Die vorberatende Kommission für Bildung und Kultur des Grossen Rats unterstütze den Gesetzesentwurf grossmehrheitlich, teilte die Staatskanzlei mit.
Nun beantragt eine Minderheit der grossrätlichen Kommission, die Informatikmittelschule (IMS) als mögliche Abteilung einer Mittelschule doch noch ins Gesetz aufzunehmen. Damit kommt eine von der Regierung schon 2014 bei der Teilrevision des Mittelschulgesetzes befürwortete Idee wieder auf die Agenda.
Der Antrag war damals vom Grossen Rat in einem äusserst knappen Entscheid abgelehnt gestellt, dass es "Aufgabe einer betroffenen Branche (sei), selbst für den eigenen Nachwuchs zu sorgen und nicht Aufgabe des Staates". In der Folge hat die Regierung dann darauf verzichtet, dem Grossen Rat die Einführung der Informatikmittelschule erneut zu beantragen, heisst es nun in der Mitteilung der Staatskanzlei weiter.
Den Einsatz für die IMS hat im 'Bündner Tagblatt' die stellvertretende Kommissionspräsidentin Cornelia Märchy-Caduff erklärt. Sie hat darauf verwiesen, dass noch in der Augustsession die Digitalisierung ein Riesenthema gewesen sei und der Kanton dafür einen grossen Betrag bereitstellen will. Dennoch habe man es verpasst, das Thema IMS bereits in der Vernehmlassung für die anstehende Totalrevision des Mittelschulgesetzes einzubringen, so Märchy-Caduff. In der vorberatenden Kommission hätten sich sechs Mitglieder gegen und vier für den Vorschlag ausgesprochen, die Einführung der IMS jetzt erneut zu thematisieren.
Da sei ein Fehler gemacht worden, den die Kommissionsminderheit nun korrigieren wolle. Denn, so Märchy-Caduff weiter, in Graubünden gebe es – im Gegensatz zu anderen Berufssparten – keine freien Lehrstellen in der Informatik. Ausserdem sehe der Lehrplan 21 heute bereits für Fünft- und Sechstklässler eine Stunde Informatikunterricht in der Woche vor. Schülern, die in diesem Bereich weitermachen wollen, müsse dies auch auf Mittelschulniveau ermöglicht werden.
Auch wenn eine Informatikmittelschule nicht heute oder morgen gegründet wird, müssten die gesetzlichen Bestimmungen jetzt geschaffen werden, betonte Märchy-Caduff. Jedenfalls dürfe in einer Gesellschaft, die in die Zukunft schaut, das Fehlen der Informatikmittelschule kein Bremsklotz sein. (vri)

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