

Intels Broadwell-Chip ist keine heisse Sache
12. August 2014 um 12:04
Ziemlich spät: Intels neuer Chip kommt Ende Jahr und ermöglicht Geräte ohne Lüfter.
Ziemlich spät: Intels neuer Chip kommt Ende Jahr und ermöglicht Geräte ohne Lüfter.
Intel hat die neue 14 Nanometer Chip-Generation vorgestellt. Die unter dem Codenamen Broadwell Y bekannten Chips heissen jetzt Core-M-Prozessoren und sind ziemlich cool: Geräte wie Laptops und Tablets brauchen keine Lüfter. Die Konkurrenz, ARM, kann das schon seit geraumer Zeit. Bisher musste man mit Intel-Chips aber immer auch einen Lüfter einbauen.
Es handelt sich hierbei nicht um ein neues Chip-Design, sondern um verbesserte Herstellungsprozesse. Das stellt Intel vor die Wahl: Entweder produziere man Leistungsfähigere Chips die gleich viel Strom verbrauchen, oder man baut Chips die für dieselbe Leistung weniger Strom benötigen. Intel hat sich, mit Blick auf den Mobile-Markt, für letzteres Entschieden.
Der Chip wurde erstmals für 2013 angekündigt. Wegen Verfahrensproblemen wurde das Datum dann auf Anfang 2014 verschoben. Nun wurde Broadwell vorgestellt. Wie Intel berichtet, läuft die Produktion bereits.
Das Broadwell-Modell legt dennoch ein wenig mehr Rechenpower auf den Tisch als sein 22 Nanometer Vorgänger, etwa fünf Prozent. Grafisch leistet der Chip insgesamt 20 Prozent mehr, so Intel. Unterstützt werden HDMI, 4K und UHD, sowie Direct X 11,2, über 30 oder 60 Hertz Bildraten schweigt sich das Unternehmen aber aus.
Ziemlich cool
Beim Stromverbrauch legt sich Core-M richtig ins Zeug. Der Dual-Core-Prozessor soll mit drei bis sechs Watt auskommen. Das wirkt sich auf die Taktrate aus: Broadwell-Prototyp "Llama Mountain" läuft bei einem Grundtakt von 1,3 Gigahertz, der Maximalwert dürfte aber bei 2,6 liegen. Der niedrige Strombedarf erlaubt dem Chip ohne Lüftung zu funktionieren, das macht den Intel-Chip besonders dünn.
Um die Energieeffizienz zu erhöhen, hat Core-M drei Arbeitsprozesse. Einen kurzen in dem der Prozessor für ein paar Millisekunden, die Maximalleistung erbringt, sowie eine Mittlere-, für mehrere Sekunden oder Minuten, und Langzeit-Aktivität, die hauptsächlich durch die Akkulaufzeit begrenzt ist. Hat der Prozessor nichts zu tun, fährt er sehr schnell runter. Dank diesen Änderungen will Intel Energieersparnisse von bis zu 25 Prozent erzielen.
Ziemlich dünn
Der Verzicht auf Lüftung macht den Chip 7,2 Millimeter dünn. An der Präsentation stellte Intel ein 7,5 Millimeter Dickes Gerät vor. Mit Lüfter waren die Geräte mindestens 26 Millimeter dick. Damit will der Chip-Hersteller in den mobilen Markt eindringen. Der Hardware-Riese hatte den Smartphone- und Tablet-Trend verpasst. Nun sollen die Broadwell-Chips Abhilfe schaffen.
Durch die Erholung des PC-Marktes. Dennoch dürfte es dem Unternehmen nicht schaden, weitere Einnahmequellen zu sichern. (csi)
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