Intels Quartalszahlen knapp über den Erwartungen

17. Januar 2007 um 10:29
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Die neuen Prozessorlinien und Rekorde bei den Flash-Speichern lassen Intel ein schwieriges Jahr 2006 im Rahmen der Erwartungen abschliessen. Dennoch gab es auch einige bemerkenswerte Rekorde.

Die neuen Prozessorlinien und Rekorde bei den Flash-Speichern lassen Intel ein schwieriges Jahr 2006 im Rahmen der Erwartungen abschliessen. Dennoch gab es auch einige bemerkenswerte Rekorde.
Das Jahr 2006 hat in der Bilanz von Intel auch im vierten Quartal Spuren des verschärften Wettbewerbs mit AMD hinterlassen. So sank der Umsatz im Vergleich zum Q4 2005 von 10,2 Milliarden US-Dollar um fünf Prozent auf 9,7 Milliarden. Deutlich stärker war dagegen der Einbruch beim Nettogewinn. Lediglich 1,5 Milliarden US-Dollar bedeuten einen Einbruch von 39 Prozent bezogen auf die 2,45 Milliarden US-Dollar, die Intel im noch vor einem Jahr erwirtschaften konnte. Für die Aktionäre bedeutet das ein Gewinn von 26 US-Cent pro Aktie. Auch wenn das ein Cent mehr war als prognostiziert, verlor Intels Börsenwert gestern ein Prozentpunkt.
Aufs Jahr bezogen bietet sich ein ähnliches Bild. Während der Umsatz nur um neun Prozent von 38,8 Milliarden auf 35,4 Milliarden US-Dollar zurück ging, muss Intel beim Nettogewinn einen Einbruch von 42 Prozent hinnehmen. Lediglich 5 statt der noch 2005 erreichten 8,7 Milliarden US-Dollar wurden ausgewiesen, was sich nahezu proportional auch auf den Gewinn pro Aktie auswirkt. Minus 39 Prozent und nurmehr 86 Cent statt 1,40 US-Dollar, musste man vermelden.
Dennoch finden sich in der Quartalsmeldung auch positive Entwicklungen. Besonders bei den Multi-Core-Prozessoren scheint Intel alles richtig zu machen. In einem Rekordjahr was die ausgelieferten Prozessoren anbelangt, insgesamt wurden mehr als 70 Millionen CPUs verkauft, überschritt der Anteil an Dual-Core-Prozessoren im vierten Quartal erstmals die 50-Prozent-Marke. Auch im Bereich der Flash-Speicher konnte Intel Rekordstückzahlen vermelden, leidet aber wie alle Hersteller unter dem rasanten Preisverfall in diesem Bereich. Dementsprechend enthält die Quartalsbilanz auch Abschreibungen für Flash-Speicher. Weniger erfolgreich lief es bei den Chipsätzen, wo Intel das Ergebnis lediglich halten konnte. Bei den Mainboards waren die Zahlen sogar rückläufig.
Intel erwartet in seinem Ausblick für das erste Quartal 2007 einen traditionell eher ruhigen Beginn mit Umsätzen zwischen 8,7 und 9,3 Milliarden US-Dollar bei gleich bleibenden Gewinnspannen. Erst in der zweiten Jahreshälfte sollen die dann erstmals in 45 Nanometer-Technologie hergestellten neuen Prozessorfamilien für einen deutlichen Aufschwung sorgen. Bis dahin versucht das Unternehmen durch Personalabbau die Kosten zu senken. Rund 10'500 Arbeitsplätze sollen in den nächsten zwei Monaten wegfallen. (tm)

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