Internet-Domains mit .swiss ab 2014

30. April 2013 um 14:17
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Die internationale Vergabestelle hat zugestimmt. Nun sind noch die nationalen Hürden zu nehmen, um .swiss als Domain-Namen ab Herbst 2014 nutzen zu können.

Die internationale Vergabestelle hat zugestimmt. Nun sind noch die nationalen Hürden zu nehmen, um .swiss als Domain-Namen ab Herbst 2014 nutzen zu können.
Im April 2012 hat sich das Uvek (Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation) im Namen des Bundes bei der internationalen Verwaltungsstelle für Domainnamen Icann (Internet Corporation for Assigned Names and Numbers) um die Nutzung der Endung .swiss als Internet-Domain-Name beworben. Heute hat das Bakom (Bundesamt für Kommunikation) mitgeteilt, dass die Schweizer Bewerbung die dafür nötigen Anforderungen erfüllt und Icann grünes Licht zur Umsetzung gegeben hat. Die Bewerbung hat bisher 180'000 Dollar gekostet, wie Bakom-Pressesprecherin Caroline Sauser gegenüber inside-it.ch erklärte. Über die in der jetzt anstehenden Phase noch anfallenden Kosten konnte Sauser keine Angaben machen.
Konkret wird es nun insbesondere um die Änderungen der Verordnungen gehen, die sich derzeit nur auf die .ch-Endung beziehen. Dazu werde das Bakom die Anpassung des gesetzlichen Rahmens in der Schweiz aufgleisen und die Bedingungen für die Zuteilung der neuen Adressen festlegen. Diese Änderungen werden in Form einer Vernehmlassung den Räten zur Beschlussfassung vorgelegt, so Sauser und sollen dann – wenn alles reibungslos über die Bühne geht - im Laufe des zweiten Halbjahres 2014 erstmals vergeben werden können.
Grosser Knackpunkt ist auch hier das umstrittene Thema "swissness" eröffnen, wie die 'NZZ' kürzlich schrieb.
Allerdings sieht die ICT-Branche dem gelassen entgegen: "Das wird eine Diskussion für Theoretiker sein", sagt etwa Swico-Geschäftsführer Jean-Marc Hensch. Die neuen Domain-Endungen würden überschätzt, weil sie nur ein Thema für ganz wenige Schweizer Consumer-Brands wie etwa Rivella sein könnten. Da die ".ch-Endung sehr gut verankert" sei, stehe die Diskussion beim Wirtschaftsverband Swico nicht oben auf der Agenda. Natürlich werde man sich äussern, wenn man zur Vernehmlassung eingeladen werde. Doch Prozentdiskussionen auch im Bereich Internet-Domain-Namen hält Hensch für unwahrscheinlich.
Die Verantwortlichen beim Bund verweisen allerdings darauf, dass die "Endung .swiss einen höheren Wiedererkennungswert aufweist als .ch, wo es oft zu Verwechslungen mit anderen Ländern beispielsweise mit China kommt". Zudem kann in der jetzigen Praxis ein .ch-Domainname von jeder Person überall registriert werden, ohne dass ein Bezug zur Schweiz nachgewiesen werden muss. (vri)

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