Inventar aller öffentlichen Leistungen im E-Government

11. September 2007 um 13:49
  • e-government
image

Sisiphus hatte es leicht: eCH schickt das "Inventar der öffentlichen Leistungen im E-Government" in die Vernehmlassung.

Sisiphus hatte es leicht: eCH schickt das "Inventar der öffentlichen Leistungen im E-Government" in die Vernehmlassung.
Der E-Government-Standardisierungsverein eCH schickt heute das "Inventar der öffentlichen Leistungen im E-Government" in der Version 1.9 in Vernehmlassung. Das Inventar ist eine unabdingbare Voraussetzung, wenn man nicht nur bestimmte Prozesse über Internet zur Verfügung stellen will, sondern diese auch innerhalb der Schweiz interoperabel gestalten will. Oder, wie es im Vernehmlassungspapier heisst: "Der Standard eCH-0070 Inventar der öffentlichen Leistungen bildet zusammen mit weiteren Standards den 'harten Kern' der organisatorischen und semantischen Interoperabilität im E-Government Schweiz." Es geht also beispielsweise darum, die Daten eines Baugesuchs elektronisch zwischen den verschiedenen Amtsstellen und den Gesuchstellern zu transportieren und zu verarbeiten.
Dazu ist als erste Voraussetzung eine riesige Definitionsarbeit nötig. In dem Papier werden Begriffe und die Struktur des Inventars definiert. Man lernt also, dass die Bewilligung eines Futtermittelimports eine "E-Government-Leistung" (Nummer 3023) ist, die dannzumal in einem "E-Government-Prozess" erteilt wird.
Wie gross die Arbeit ist, die noch geleistet werden muss, bis im Verkehr mit und unter Behörden durchgängige elektronische Abläufe ohne Medienbrüche möglich sind, sieht man, wenn man die 90-seitige Beilage "Leistungsverzeichnis" studiert. Dort lernt man, dass zum "Leistungsbereich" Kultur und Medien (eCHdomain:400-10-009) die "Leistungsgruppe" Kultur und -Kunstförderung (eCHtopic:400-10-009-001) gehört. Einen "Projekt- und Werkbeitrag zur Realisierung grösserer Projekte im Bereich des Designs" zu beantragen wiederum, ist eine "Leistung", die die Nummer eCHservice:00432 trägt.
Angesichts der Papiere von eCH, die nun in die Vernehmlassung gehen, hat man fast das Gefühl, dass Sysiphus (Bild) einen leichten Job hatte... (Christoph Hugenschmidt)

Loading

Mehr zum Thema

image

Das ÜPF-Überwachungssystem ist bereits im Einsatz und kann neue Tricks

Seit August nutzen Kapos und das Fedpol das neue System FLICC, wie inside-it.ch erfahren hat. Es soll Überwachungstypen aus der laufenden VÜPF-Revision unterstützen können. Diese sind hoch umstritten.

publiziert am 22.9.2023 1
image

Podcast: Die Meldepflicht bei Cyberattacken kommt

Betreiber kritischer Infrastrukturen müssen dem NCSC künftig Cyberangriffe melden, Schwachstellen allerdings nicht. Im Podcast rollen wir das politische Hin und Her auf.

publiziert am 22.9.2023
image

Probleme mit Citysoftnet: In Bern blieben tausende Rechnungen liegen

Bern braucht zusätzlich fast 1 Million Franken wegen der Einführung von Citysoftnet. Das 36-Millionen-Softwareprojekt von Bern, Zürich und Basel kämpft schon lange mit Problemen.

publiziert am 21.9.2023 1
image

Mehr elektronische Behördenleistungen für Unternehmen

Das Unternehmensentlastungsgesetz ist "die Basis für durchgehend elektronischen Behördenverkehr", sagte GLP-Präsident Jürg Grossen.

publiziert am 20.9.2023