Invista die Zweite: EMC nimmt neuen Storage-Virtualisierungsanlauf

10. Dezember 2007 um 08:52
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Wird EMC doch noch zum ernstzunehmenden Player im SAN-Virtualisierungsgeschäft? Invista 2 soll technisch ausgereifter und vor allem auch billiger sein.

Wird EMC doch noch zum ernstzunehmenden Player im SAN-Virtualisierungsgeschäft? Invista 2 soll technisch ausgereifter und vor allem auch billiger sein.
Während EMC mit dem Kauf des Servervirtualisierungsspezialisten VMware einen grossen Coup gelandet hat, lief es mit den eigenen Virtualisierungs-Anstrengungen im traditionellen Speichergeschäft des Unternehmens nicht annähernd so gut – die vor rund zwei Jahren lancierte Virtualisierungslösung "Invista" verkaufte sich deutlich schlechter als die einige Zeit vorher lancierten Konkurrenzprodukte von IBM ("SAN Volume Controller") und HDS (Virtualisierung als Option zu den USP-Systemen). Gemäss IBM wurden etwa 10'000 SVCs verkauft und gemäss HDS etwa 6000 USPs mit Virtualisierungslizenzen (Davon dürfte aber nur ein kleinerer Teil dauernd im Gebrauch sein.) EMC dagegen hat nach eigenen Angaben bisher insgesamt nur etwa 200 Invistas verkauft.
Dies soll sich nun mit dem im Juli lancierten Invista 2.0 und vor allem der Version 2.1, die in diesem Monat auf den Markt kommt, ändern. Mit dieser SAN-Virtualisierungslösung, so EMC, komme man "der Vision eines vollständig virtualisierten Rechenzentrums einen weiteren Schritt näher." Doc D'Errico, Group Vice President erklärte gegenüber 'Computer Business Reviews' etwas prosaischer, die erste Invista-Version sei halt noch eine "Evaluationstechnologie" gewesen, was man auch klar kommuniziert habe.
Darüber, wie klar das EMC damals wirklich gemacht hat, kann man sich wohl streiten. Wie dem auch sei, gemäss D'Errico soll Invista 2 nun eine echte "Produktionstechnologie", und gleichzeitig auch noch deutlich günstiger als die erste Invista-Generation sein. Das günstigste realistische Hardware unbd Softwarepaket habe bisher rund 500'000 Dollar gekostet, nun seien es nur noch 100'000 Dollar. (Invista ist eine Softwarelösung, die auf Smart Switches von Brocade oder Cisco läuft).
Mit Invista können wie mit anderen Virtualisierungslösungen auf der Netzwerkspeicherebene die in einem Speichernetz vorhandenen einzelnen Speichersysteme zusammengefasst und gegenüber den Usern bzw. Servern als einheitlicher Pool präsentiert werden. Dabei kann man Teile des Pools wiederum verschiedenen Ebenen zuteilen, so dass zum Beispiel kritische Geschäftsdaten hochverfügbaren Ebenen zugeteilt werden, während Testdaten oder weniger sensible Informationen auf einer zweiten oder dritten (günstigeren) Ebene gespeichert werden.
Auf der technischen Seite bringt Invista 2 verglichen mit der ersten Generation gemäss EMC eine deutlich höhere Leistungsfähigkeit. Der Datendurchsatz wurde in etwa verdoppelt, ebenso wie die Zahl der möglichen virtuellen Volumes und Speicherelemente, und es können fünfmal so viele Speicherressourcen gleichzeitig bewegt oder verändert werden. Durchsatz und Performance seien auch durch zusätzliche Lastverteilung im Backend-Bereich erhöht worden. In Sachen Verfügbarkeit sollen neue verteilte "Control Path Cluster" (CPC), deren Verbindungspunkte bis zu 300 Meter voneinander entfernt sein können, Verbesserungen bringen. So kann Invista gemäss EMC auch dann weiter arbeiten, wenn ein örtlich begrenzter Ausfall auftritt. (Hans Jörg Maron)

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