iPads für die Schweizer Armee

16. März 2012 um 10:10
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Das VBS beschafft eine unbekannte Anzahl von Apple-Geräten. Diese sollen in Zusammenarbeit mit Swisscom besonders sicher gemacht werden.

Das VBS beschafft eine unbekannte Anzahl von Apple-Geräten. Diese sollen in Zusammenarbeit mit Swisscom besonders sicher gemacht werden.
Viele Kommentare hat eine heute publizierte Nachricht von '20 Minuten Online' provoziert. Denn es geht einerseits um Steuergeld und andererseits um die in der Schweiz besonders beliebten iGadgets. Konkret geht es darum, dass das Verteidigungsdepartement VBS die Apple-Produkte anschaffen wird. "Gegenwärtig wird die Einführung von iPhone- und iPad-basierten Business-Geräten für einige Benutzer in der Armee und im VBS für die zweite Jahreshälfte 2012 vorbereitet", wird Mediensprecher Christoph Brunner zitiert.
Es bleibt allerdings unklar, wie viele Geräte tatsächlich beschaffen werden und wie viel das VBS dafür bezahlt. Ebenfalls nicht bekannt ist, ob die Armee das ab heute erhältliche neue iPad 3 oder das ältere Modell anschaffen wird. Viel wichtiger scheint jedoch die Frage, wofür die Armee überhaupt solche Geräte braucht. Laut Brunner will man primär Termine, Kontakte und Mails mit Beilagen "sicher und mobil" synchronisieren können.
Im VBS und in der Bundesverwaltung im Allgemeinen waren iPhones und iPads nicht immer willkommen. So gab es Mitte 2010 gar aus Sicherheits- und Kostengründen kurzzeitig ein iPhone-Verbot. Das iPhone ist aber mittlerweile nach Einschätzung des Bundesamt für Informatik BIT sicherer geworden – ausserdem besitzen wohl ohnehin die meisten Bundesangestellten mehrheitlich eins, wenn man bedenkt, dass die Schweiz zu den Ländern mit der grössten "iPhone-Dichte" gehört. Innerhalb der Bundesverwaltung dürfen allerdings nur Geräte eingesetzt werden, die der Bund selber beschafft und nach internen Sicherheitsvorgaben eingerichtet hat.
Wer beim Bund arbeitet und ein iPhone hat, kann etwa den Passwortschutz nicht ausschalten und darf das Geräte nicht für vertraulich klassifizierte Informationen verwenden. Doch laut '20 Minuten Online' hat das VBS höhere Sicherheitsansprüche: In Zusammenarbeit mit Swisscom sei das Departement derzeit damit beschäftigt, die iPhones "noch sicherer zu machen". Möglicherweise wird dafür ein spezielles Hardware-Teilchen in die Telefone eingebaut. Die News-Site zitiert darüber hinaus einen anonymen IT-Experten aus der Verwaltung mit der Aussage, dass der Einsatz von iPads in einem militärischen Umfeld "eine Knacknuss" sei. Probleme tauchen etwa auf, wenn mit den iPads auch gesurft wird. Ausserdem lassen sich Tablets im Gegensatz zu Notebooks nicht mittels Chipkarte gegen Diebstahl sichern.
Die im Artikel angesprochene Sicherheitslösung kommt von Swisscom Grossunternehmen (Corporate Business Unit, CBU), wie inside-it.ch in Erfahrung bringen konnte. Auf Anfrage wollte sich Swisscom den Sachverhalt aber nicht kommentieren. (mim)

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