Ist Apple Business-tauglich?

4. April 2012 um 07:01
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Vier Monate (und mehr) für den Umtausch eines zurückgerufenen iPods? Und wenn es nun ein wichtiges Business-Gerät wäre?

Vier Monate (und mehr) für den Umtausch eines zurückgerufenen iPods? Und wenn es nun ein wichtiges Business-Gerät wäre?
Smartphones und Tablet-Computer, insbesondere von Apple, werden immer mehr als Client für Geschäftsanwendungen eingesetzt. Ihre Verfügbarkeit wird damit geschäftskritisch. Doch ist Apple logistisch bereit für die Rolle als Lieferant von geschäftskritischer Infrastruktur? Die Erlebnisse eines inside-it.ch-Lesers lassen daran zweifeln. Am 11. November 2011 bekam er ein E-Mail von Apple, in dem ihm mitgeteilt wurde, dass sein Gerät (ein iPod nano) eventuell überhitzen könnte und deshalb umgetauscht werden kann.
Vorschriftsgemäss hat er dann ein Replacement-Ticket eröffnet. Zwischen 17.11. und 20.12.2011 war, so unser Leser, der seine Angaben mit Screenshots des Online-Replacement-Tickets (siehe Screenshot, anonymisiert) dokumentiert hat, Funkstille. Er reklamierte und erhielt am 27.1.2012 die versprochene Retournierungsbox. Am 31.1.2012 um 14 Uhr holte UPS den potentiell gefährlichen iPod Nano ab. Erst am 14.3.2012 kündigte Apple den Versand eines Ersatzgeräts an, das aber bis zum 25.3.2012 - also mehr als vier Monate nach der Eröffnung des Tickets! - nicht angekommen ist.
Was wäre wenn?
Dass der Umtausch eines einzelnen iPod Nano nicht oder nur sehr sehr schleppend klappt, wäre ja an sich keine Story wert. Schon eher eine Story ist die Reaktion der Apple-Pressestelle. Diese weigerte sich nämlich schlicht, auf unsere Fragen einzugehen und uns zum Beispiel zu sagen, wieviele iPod Nanos in der Schweiz umgetauscht wurden und ob man vier Monate nicht auch etwas lange finde. Vielmehr wollte sie den Namen des Kunden wissen und behauptete dann, der Rückversand des iPods sei für etwa einen Monat beim Kunden steckengeblieben. Wir haben aber keinen Grund, unserem Leser nicht zu glauben.
Auch unsere Frage, ob die Umtausch-Prozedere bei Apple-Business-Geräten, wie etwa die immer öfter für ERP-Anwendungen benützten iPads, anders laufen, wurde von der Apple-Pressestelle schlicht nicht beantwortet.
Und so fragt sich der iPod-User, der so lange auf sein Gerätchen wartete, ob Apples Prozesse so gut sind wie die Geräte und die Technologie und ob der kalifornische Hersteller, immerhin die Nr. 1 im Schweizer PC-Markt tatsächlich reif für eine wichtige Rolle in der Business-Informatik sei. (Christoph Hugenschmidt)

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