

Jajah: Gratis telefonieren mit Handys und im Festnetz
28. Juni 2006 um 14:35
Wer rüttelt da schon wieder an den Telefoniepreisen?
Wer rüttelt da schon wieder an den Telefoniepreisen?
Unter dem Druck der IP-Telefonie kommen die Preise für Telefongespräche immer mehr ins Rutschen. Gratisgespräche zwischen den Kunden eines einzelnen IP-Telefonie-Anbieters sind heute schon die Regel, ob es sich nun um Webtelefonie über den PC oder das Telefonieren über ein Gateway mit einem normalen Telefonapparat handelt.
Das von zwei Österreichern gegründete und mit einigem Risikokapital ausgestattete US-Unternehmen Jajah, Anbieter von "webaktivierter Telefonie" geht nun mit einem Gratisangebot noch etwas weiter: Bei Jajah können die Anwender ihre normalen Telefonapparate und Anschlüsse, ohne PC oder Gateway, ab sofort auch für Gratisanrufe benützen. In den USA, Kanada, Hong Kong, China und Singapur gilt das sogar für Handy-Anrufe, in der Schweiz sowie den meisten anderen europäischen Ländern zumindest für das Festnetz. Für andere Länder oder Anrufe an nicht registrierte User gilt weiterhin der normale Jajah-Tarif.
Beim Jajah-System benützen die User sowieso ihre normalen Telefonapparate und -Nummern, der Anrufer muss seinen Anruf aber über ein Webinterface starten – zumindest der Anrufer muss also einen Internet-Zugang haben.
Jajah ist allerdings kein Wohlfahrtsunternehmen und spielt mit der Aktion ein gewagtes Business-Spiel, um mehr User anzulocken: Jajah muss ja immer noch die lokalen Netzbetreiber entschädigen, was die Gratistelefonate zum automatischen Verlustgeschäft macht. Jajahs selbst deklariertes, ehrgeiziges Ziel ist es, bis im März 2007 mehr zahlende User zu haben, als der grosse Konkurrent Skype.
"Um kostenlose Telefonie anbieten zu können, müssen wir natürlich an anderer Stelle Umsätze machen", erklärte Jajah-Mitgründer Daniel Mattes gegenüber 'pressetext'. Diese Umsätze sollen von Gespräche von Jajah-Usern zu Nicht-Jajah-User sowie dem Verschicken von SMS oder anderen Zusatzservices stammen.
Ausserdem appelliert Jajah an das Gewissen seiner User: Diese sollen sich an "Fair Use"-Regeln halten – nicht mehr als eine Stunde Gratistelefonie pro Tag und 1000 Minuten pro Monat – oder ansonsten freiwillig vermehrt die Bezahlservices nutzen. (Hans Jörg Maron)
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