

Jens Alder: "Swisscom ist auf Kurs" - und schrumpft
4. Mai 2005, 13:16
Swisscom senkt die Preise und macht Konsumenten glücklich. Die eigenen Angestellten müssen aber zittern...
Swisscom senkt die Preise und macht Konsumenten glücklich. Die eigenen Angestellten müssen aber zittern...
In einem heute erschienenen Interview mit der "HandelsZeitung" bekräftigt Swisscom-Chef Jens Alder die aggressive Preispolitik des Telekommunikationsunternehmens. Er sei gezwungen, die Preise zu senken, um konkurrenzfähig zu bleiben. Die starke und stetige Verbreitung von Gratis-Telefonie über das Internet (VoIP) bedrohe beispielsweise die Festnetzpreise. Deshalb rechne er im Fixnetbereich mit einem jährlichen Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich.
Auch Cablecom mit 150'000 Neukunden sei ihm ein Dorn im Auge. Schon alleine durch die Hochrechnung der entgangenen Grundgebühren entgingen Swisscom 45 Millionen Franken pro Jahr. Dies beweise aber doch, dass ein Wettbewerb auf der Letzten Meile zum Kunden bestehe, sagt Alder.
Die Strategie für das Mobilfunknetz hat Swisscom bereits diese Woche angekündigt. Mit "Natel swiss liberty" lanciert.
Orange, Sunrise und Tele2 sind nun gefordert, die Preise entsprechend zu senken. Aber der Kampf entpuppt sich für Swisscom allmählich als Eigentor – zumindest für die Angestellten. Alder bejahte im HandelZeitungs-Interview ganz klar, dass auch weiterhin Arbeitsplätze abgebaut werden. "Effizienzsteigerung ist ein Muss" sagt Alder, und "wenn das Unternehmen nicht wächst und die Preise fallen, gibt es kein anderes Rezept." (mim)
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