

Kampf um Dell: Blackstone und Icahn haben Nase vorn
26. März 2013 um 10:49
Dell-Verwaltungsrat bewertet beide Übernahmeangebote als potentiell besser.
Dell-Verwaltungsrat bewertet beide Übernahmeangebote als potentiell besser.
Michael Dell könnte mit seinem Buy-out-Plan für den von ihm gegründeten Computerbauer Dell den Tiger am Schwanz gepackt haben. Ein spezielles Komitee des Dell-Verwaltungsrats hat gestern erklärt, dass die beiden Konkurrenzangebote von Blackstone und Carl Icahn potentiell besser seien, als der bisherige Buy-out-Vorschlag von Michael Dell und Silver Lake Partners. Silver Lake und Michael Dell werden ihr Angebot wohl erhöhen müssen, wenn sie weiterhin eine Chance haben wollen.
Das glauben offensichtlich auch die Börseninvestoren. Silver Lake Partners bietet 13,65 Dollar pro Aktie. Der Kurs der Dell-Aktie ist schon seit der Bekanntgabe dieses Angebots Anfang Februar kontinuierlich über diesen Preis gestiegen und machte gestern noch einmal einen Gump auf rund 14,5 Dollar.
Ein möglicherweise entscheidender Unterschied der Konkurrenzangebote zum ursprünglichen Buy-Out-Angebot ist, dass beide Dell nicht komplett von der Börse nehmen wollen. Aktionäre, die nicht verkaufen wollen, könnten ihre Aktien behalten. Das 'Wall Street Journal' glaubt, dass dies einige der grössten externen Aktionäre dazu bringen könnte, eines dieser Angebote zu unterstützen. Das Hauptkriterium ist aber wohl doch der Preis. Die Investmentfirma Blackstone will mindestens 14,25 Dollar pro Aktie bieten, was das Gesamtunternehmen Dell mit rund 25 Milliarden Dollar bewerten würde. Grossaktionär Icahn erklärt, dass er 15 Dollar pro Aktie zahlt, aber nur rund 58 Prozent der Aktien übernehmen will.
Blackstone möchte die Übernahme unter anderem durch den Verkauf von Dells Abteilung für Finanzservices finanzieren. Diese bietet Kunden Leasing- und andere Kreditdeals an und soll rund 5 Milliarden Dollar wert sein.
Obwohl es die neuen Angebote als potentiell besser einschätzt, bleibt das erwähnte Komitee des Dell-Verwaltungsrats bisher offiziell noch bei seiner Unterstützung des bisherigen Angebots, zumindest bis von Blackstone und Icahn detaillierte Offerten eingetroffen sind. Darin müssen die beiden Parteien insbesondere nachweisen, dass sie genügend Geld zusammenkratzen können, um ihr Angebot zu finanzieren. Dies dürfte aber laut Einschätzungen der US-Presse für beide kein sehr grosses Problem sein. Sobald die detaillierten Angebote da sind, haben Silver Lake Partners und Michael Dell wiederum einige Tage Zeit, um ihr eigenes Angebot nachzubessern. Auch die Bildung neuer Allianzen, am ehesten zwischen Icahn und Blackstone oder Michael Dell und Blackstone ist eine Möglichkeit. (Hans Jörg Maron)
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