Kantonalbank Graubünden beteiligt sich an Finnova

2. Februar 2005 um 16:08
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GKB will Marktorientierung des Lenzburger Software-Herstellers vorantreiben.

Die Graubündner Kantonalbank (GKB) will sich mit 4,5 Prozent an der Lenzburger Software-Schmiede Finnova beteiligen und dort auch im Verwaltungsrat Einsitz nehmen. Im November hatte sich die GKB für den Einsatz der Finnova-Software als Bankenplattform entschieden.
Vordergründig steht die Beteiligung am Software-Lieferanten im Widerspruch zur angekündigten Strategie von Finnova, sich aus der Abhängigkeit von Kantonalbanken, die gleichzeitig auch Kunden sind, zu befreien. Auch für die GKB war eine Änderung des "Governance-Modells" (Besitzerschaft, Verwaltungsrat) der Finnova eine wichtige Voraussetzung für den Entscheid vom vergangenen November.
Alois Vinzens, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Bündner KB, löst den Widerspruch auf: "Beim Entscheid für die Software von Finnova war uns sehr wichtig, dass diese eine marktoffene Firma wird. Wir wollen mit unserer Einsitznahme im Verwaltungsrat der Finnova sicherstellen, dass dieser Prozess tatsächlich weitergeht. Schliesslich sind wir heute der wohl grösste Kunde von Finnova."
Wie Vinzens sagt, hat die GKB zu Beginn des Evaluationsprozesses für eine neue Bankenplattform die Teilnahme an einer Kooperation angestrebt. Doch während der Evaluation sei klar geworden, dass eine Kooperation, in der alle Kunden im Verwaltungsrat vertreten sind, Gefahr läuft, schwerfällig zu werden. Vinzens kann sich deshalb durchaus einen verhältnismässig kleinen Finnova-VR vorstellen, in dem nicht nur Kantonalbanken-Vertreter sondern auch Fachleute sitzen.
T-Systems überzeugte mit dezentraler Struktur
Während sich andere Kantonalbanken für Swisscom IT Services als Betreiber der Finnova-Plattform entschieden haben, geht die GKB einen anderen Weg. Sie wird ihr Churer Rechenzentrum samt etwa 100 IT-Spezialisten zu T-Systems auslagern. Chur wird damit als Standort für die hochspezialisierten IT-Leute der GKB erhalten bleiben. Vinzens: "T-Systems bot ein sehr gutes Preis- / Leistungsverhältnis und vertritt ein glaubwürdiges, dezentrales Standort-Modell."
Dass ausgerechnet SCIS im Mai letzten Jahres 40 Stellen aus dem Churer Rechenzentrum nach Zürich und Bern verlagerte, könnte den Entscheid der Bünder für T-Systems und gegen SCIS erleichtert haben... (Christoph Hugenschmidt)

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