Kaspersky Lab will Stellung im Schweizer Cosumermarkt festigen

23. März 2011 um 13:11
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Einführung neuer Versionen der Consumer-Softwaresuiten geplant.

Einführung neuer Versionen der Consumer-Softwaresuiten geplant.
Der russische Security-Softwarehersteller Kaspersky Lab versucht, sein Geschäft in der Schweiz weiter auszubauen. "Wir wollen im laufenden Jahr die Consumer-Software Kaspersky Internet Security 2012 (KIS), das Programm Kaspersky Anti-Virus 2012 (KAV) sowie die neue Version von Kaspersky PURE Total Security (KPTS) auf den Markt bringen", sagte Walter Jäger (Foto), Country Manager Schweiz, im Gespräch mit inside-channels.ch. KIS ist eine Suite aus unterschiedlichen Komponenten für Heimcomputer, die unter anderem die Infektion nicht nur mit bekannter sondern auch mit noch nicht bekannter Malware verhindern soll. Dazu gehört eine Firewall. Das Produkt gilt als eine Art "Flaggschiff" des Herstellers. Die KPTS ist hingegen eine höher entwickelte Version, die für mehrere PCs in einem privaten Anwendernetzwerk gedacht ist. Darüber hinaus stellt die KAV eine Grundversion mit einem einfachen Anti-Viren- und Spyware-Schutz dar. "Mit den Heimanwenderprodukten sind wir in der Schweiz sogar der Marktführer", sagt Jäger.
Europa ist der wichtigste Absatzmarkt der Russen und macht ungefähr 40 Prozent des Gesamtumsatzes von umgerechnet 490 Millionen Schweizer Franken aus, den der Hersteller im vergangenen Jahr erzielt hat. Die Schweiz ist zwar mit ihren knapp acht Millionen Einwohnern kein riesiger Markt, doch gehört sie nach dem Brutto-Inlandsprodukt pro Kopf zu den wohlhabendsten Ländern der Welt. Deswegen verspricht sie für jedes Konsumgüter-Unternehmen rentable Geschäfte. Darüber hinaus seien die Schweizer generell sehr offen für IT-Neuerungen, findet Kaspersky. Das Land zählt aus diesem Grund auch für Kaspersky Lab zu den strategisch wichtigen Märkten, wie die Russen immer wieder betont haben. Seit 2009 verfügen sie hier über eine eigene Niederlassung. Anfang des laufenden Jahres haben sie auch hierzulande die Lösung "Small Office Security" für sehr kleine Unternehmen auf den Markt gebracht. Sie ist für Agenturen, Anwaltskanzleien oder Arztpraxen gedacht. Das Paket ist eine Art Zwitter zwischen Heim- und Unternehmenssoftware: Noch keine richtige Lösung für ein ausgebautes Firmennetzwerk, aber auch keine grössere Consumer-Software mehr.
Kaspersky Lab verfügt schon seit längerer Zeit auch über Produkte für den Unternehmenseinsatz. Die Versuche, sich auch als Spezialisten für die Entwicklung von Unternehmenssoftware zu profilieren, sind bisher aber vergleichweise weniger erfolgreich verlaufen. Kaspersky Lab wird am Markt immer noch überwiegend als Anti-Viren-Hersteller für den Hausgebrauch wahrgenommen.
Allerdings gibt es bei der Markteinführung der neusten Consumer-Versionen Misstöne. Das einflussreiche deutsche Verbraucher-Magazin 'Stiftung Warentest' hat in seiner März-Ausgabe davor gewarnt, den Firewalls in den kommerziell angebotenen Security-Paketen zu sehr zu vertrauen. Diese seien generell oft schlechter als die bereits in Windows 7 integrierten Lösungen. Das Blatt hat insgesamt 13 Internet-Sicherheitspakete und vier kostenlose Virenscanner getestet. Aus der Sicht der Tester war die Firewall von Kaspersky Lab sogar die schlechteste.
"Der optimale Schutz unserer Lösungen entsteht durch das Zusammenspiel aller enthaltenen Komponenten", hält hingegen der Schweizer Country Manager, Walter Jäger, dem entgegen. So wird seinen Aussagen zufolge auch das Firewall-Modul unter anderem durch die Programmkontrolle unterstützt. "Die Zuverlässigkeit der Kaspersky-Lösungen belegen doch auch zahlreiche gute Ränge in früheren Tests, beispielsweise in 'ComputerBild'", so Jäger. (Sebastian Becker)

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