

Kauft Samsung BlackBerry?
15. Januar 2015 um 07:56
Beide Hersteller dementieren einen Bericht von 'Reuters'.
Beide Hersteller dementieren einen Bericht von 'Reuters'.
Der kanadische Smartphone-Hersteller BlackBerry und Samsung haben ein Gerücht über eine milliardenschwere Übernahme durch den südkoreanischen Handyhersteller dementiert. Für den Bericht gebe es keine Grundlage, sagte ein Samsung-Sprecher am Donnerstag. Auch BlackBerry teilte mit, das Unternehmen habe keine Gespräche mit Samsung über eine solche Transaktion geführt. Die beiden Unternehmen hatten vor einigen Monaten eine Partnerschaft bei Security-Angeboten vereinbart.
Eine mit der Angelegenheit vertraute Person hatte der Nachrichtenagentur 'Reuters' gesagt, Samsung sei kürzlich an BlackBerry herangetreten und habe bis zu 7,5 Mrd. Dollar geboten. Dies war auch Dokumenten zu entnehmen, die Reuters einsehen konnte.
Sanierung bei BlackBerry
Der angeschlagene Smartphone-Pionier BlackBerry kam zuletzt mit seiner Sanierung voran. Im dritten Quartal dämmte der kanadische Konzern seinen Nettoverlust auf 148 Mio. US-Dollar ein. Vor Jahresfrist hatte noch ein Minus von 4,4 Mrd. Dollar in den Büchern gestanden. Auf bereinigter Basis schreibt BlackBerry sogar wieder schwarze Zahlen.
BlackBerry hatte vor kurzem die Übernahme der Düsseldorfer IT-Sicherheitsfirma Secusmart abgeschlossen. Secusmart rüstet die deutsche Regierung mit Hochsicherheitstechnik für die Kommunikation aus und hat unter anderem auch Handy von Bundeskanzlerin Angela Merkel mitentwickelt.
Mögliche Gründe
Den Berichten zufolge könnte eine Übernahme Sinn ergeben, insofern sich Samsung dadurch BlackBerrys Software-Patente sichern würde. Samsung versucht mit bislang nur mässigem Erfolg, mit seinem Sicherheitssystem Knox für Android-Smartphones in grossen Unternehmen Fuss zu fassen.
Schon Anfang 2012 hatte es ähnliche Spekulationen über Verkaufsgespräche mit Samsung gegeben. Doch beide Firmen hatten auch damals die Gerüchte dementiert.
BlackBerry war einst ein Vorreiter im Smartphone-Geschäft, verlor dann aber den Anschluss an Apples iPhone und Geräte mit dem Google-System Android. Der seit gut einem Jahr amtierende Konzernchef John Chen sieht die Zukunft vor allem in den Bereichen Software, Dienstleistungen und Internet der Dinge. (sda/mim)
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