

KMU lösen IT-Investitionsbremse (ein bisschen)
5. Oktober 2004 um 19:36
"Äs bitzeli"; "ä chli": Dies die meistgehörte Antwort auf unsere Frage, ob Schweizer KMU endlich bereit seien, betriebswirtschaftliche Software nicht nur zu evaluieren, sondern auch zu kaufen. Impressionen von der ERP-Messe Topsoft.
Messen geben immer ein gutes Stimmungsbild des Zustands einer Branche. inside-it.ch hat sich an der Topsoft, einer Fachmesse für betriebswirtschaftliche KMU-Software (vulgo "ERP") umgehört. Die Topsoft findet am 5. und 6.10. zum zweiten Mal dieses Jahr in Windisch statt.
"Seit Juli/August lösen die Kunden die Investitionsbremse. Vor dem Sommer wurden die Aufträge immer nur in kleinen Chargen ausgelöst, jetzt ist die Situation entspannter," sagt Martin Bühler von Codex. Codex verkauft und implementiert in der Schweiz die deutsche betriebswirtschaftliche Software ProAlpha, die vor allem in der diskreten Industrie Anwender findet. Ausserdem, so Bühler, kämen wieder mehr Anfragen von Firmen, die erst in die Software-Evaluation einsteigen, wenn das entsprechende Budget freigegeben ist.
Andere Aussteller an der Topsoft stossen ins gleiche Horn. Die Kundenstimmung sei "äs bitzeli" besser, als noch dieses Frühjahr, so übereinstimmend der Tenor. "Es geht ein bisschen vorwärts," sagt auch Topsoft-Organisator Cyril Schmid von der Fachhochschule Aargau. Immerhin hätten ihm zwei KMU-Chefs an einer Führung durch die Messe klipp und klar gesagt, Investitionen in neue ERP-Lösungen seien nun nicht mehr aufschiebbar.
Fixpreise kommen
Auffallend, dass die Software-Anbieter immer mehr mit Fixpreisen werben. War es früher Usus, den Preis der Software einer Geschäftssoftware auf Werbeunterlagen vornehm zu verschweigen, so finden sich heute regelrechte Preisschilder. So wirbt etwa der Ostschweizer Hersteller Abacus für das All-in-One-Paket "Small Business" mit einem Preis ab 16'000 Franken für vier Benutzer. Der Frauenfelder Anbieter Probyt schliesst sogar die Hardware in das Angebot ein. "Ab 2450 Franken pro Monat" heisst es fett und rot auf den Probyt-Flyern.
Selbstredend sind in solchen Preisangaben allfällige Zusatzaufwände für Beratung und vor allem die Migration von Daten vom alten auf das neue System nicht enthalten. Firmen, deren Verkaufsleute das Feld "Postfach" für die Speicherung von Daten wie "Kunde zahlt immer zu spät" benützt haben, werden auch bei Software-Fixpreisen mit Zusatzkosten zu rechnen haben. Für alle anderen KMU ist der Trend zu Fixpreisen auch bei Geschäfts-Software eine gute Botschaft. (Christoph Hugenschmidt)
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