"Knifflige Migration" von IBM auf Capitastra

21. April 2015 um 15:12
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Bedag konnte in den vergangenen Monaten davon profitieren, dass IBM die Weiterentwicklung seiner Grundbuchlösung aufgegeben hat.

Bedag konnte in den vergangenen Monaten davon profitieren, dass IBM die Weiterentwicklung seiner Grundbuchlösung aufgegeben hat. Der Berner IT-Dienstleister hat einige ehemalige IBM-Kunden gewonnen und Ende 2014 ein erstes Migrationsprojekt abgeschlossen. Der Kanton Solothurn habe Capitastra von Bedag im Dezember 2014 erfolgreich eingeführt, teilt Bedag heute mit.
"Besondere Herausforderung"
Der Entscheid für Capitastra fiel bereits vor zwei Jahren. Offenbar war die Migration von IBM zu Capitastra nicht ganz so einfach, wie Bedag sich das vorgestellt hatte. In der Mitteilung des E-Government-Spezialisten ist die Rede von einer "besonderen Herausforderung" bei der Migration der Daten aus dem bisherigen System (IBM) nach Capitastra.
Obwohl Bedag damit gerechnet hatte, dass die Transformation des Datenmodells anspruchsvoll werden würde, "entpuppte sie sich schliesslich sogar als noch etwas kniffliger", schreibt Bedag.
Vier Neukunden
Von den Erfahrungen und Vorarbeiten zur Einführung von Capitastra in Solothurn sollen nun auch Schaffhausen, Zug sowie Chur und Thusis profitieren. Bedag wird innerhalb der nächsten anderthalb Jahre diese vier Neukunden ebenfalls auf Capitastra migrieren. Die beiden Kantone und die zwei Grundbuchbezirke nutzten vorher ebenfalls die mittlerweile eingestellte IBM-ISOV-Lösung.
Das gebaute Migrationsverfahren könne – mit einzelnen Anpassungen – auch bei den vier neuen Kunden zur Überführung der Daten aus dem bisherigen Systen nach Capitastra angewandt werden, schreibt Bedag. Trotzdem werden die nächsten anderthalb Jahre für das Geschäftsfeld Raumsysteme von Bedag Informatik "eine grosse Herausforderung", schreibt der IT-Dienstleister.
Bald zwölf Kantone
In Zug soll Capitastra im September 2016 produktiv eingeführt werden. Das Kick-off Meeting fand Ende Januar statt. Eine Schwierigkeit in diesem Projekt sei die Anbindung des bestehenden Vermessungssystems, das im Kanton Zug eingesetzt wird. Mutationen an Plänen würden so direkt nach Capitastra übermittelt und dort bearbeitet. Die dazu nötige Schnittstelle AVGBS wird im Moment gebaut.
In Schaffhausen starteten die Projektarbeiten ebenfalls Anfang Jahr. Bis Ende April erfolgen die Bestandesaufnahme der Daten sowie entsprechende Test-Migrationen, um festzustellen, ob Anpassungen am bestehenden Migrations-Verfahren erforderlich sind. Falls vollumfänglich der Standard von Capitastra eingesetzt werden kann, soll die Einführung Ende 2015 erfolgen.
In Chur, wo die Vorbereitungen bereits 2014 aufgenommen worden sind, konnte Bedag bisher mehrere Testläufe zur Datenmigration durchführen. Einen Spezialfall bildet in Chur die Anbindung von Capitastra an die Personenverwaltung "Nest". Chur und Thusis wollen die Software bis im Herbst 2015 einführen.
Ab Herbst 2016 sollen damit zwölf Kantone mit der Grundbuchlösung von Bedag arbeiten: Aargau, Basel-Stadt, Bern, Fribourg, Genf, Graubünden, Jura, Schaffhausen, Solothurn, Waadt, Wallis und Zug. Zusammen verwalten diese Kunden mehr als die Hälfte der Fläche der Schweiz. (mim)

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