Lawson: "Wir sind eine seriöse Alternative zu SAP"

27. Juli 2007 um 13:05
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Der amerikanisch-schwedische ERP-Hersteller Lawson ist zurück in den schwarzen Zahlen.

Der amerikanisch-schwedische ERP-Hersteller Lawson ist zurück in den schwarzen Zahlen.
Der US-ERP-Hersteller Lawson, der in Europa erst seit der Übernahme des schwedischen Herstellers Intentia (Movex) so richtig aktiv ist, scheint die schlimmsten "Verdauungsprobleme" hinter sich zu haben. Im letzten Geschäftsquartal (bis Ende Mai) erreichte die weltweite Nr. 5 im ERP-Business wieder schwarze Zahlen. Im ganzen, abgelaufenen Geschäftsjahr resultierte bei einem Umsatz von 750 Millionen aber ein Verlust von 20 Millionen Dollar.
Doch für Lawson-Marketing-Boss Travis White (Foto), mit dem wir heute ein kurzes Telefongespräch führten, zeigen die Zahlen in die richtige Richtung. "Wir konnten unsere operative Marge Quartal für Quartal verbessern und haben 125 neue Kunden gewonnen. Ich glaube wir haben nun bewiesen, dass wir eine seriöse Alternative zu SAP sind," so White zu inside-it.ch.
Lawson vertreibt seit der Intentia-Übernahme zwei verschiedenen ERP-Linien, die zwar auf der gleichen Technologie (Java, Websphere) beruhen, aber unterschiedliche vertikale Märkte anpeilen. Ziel der Übernahme ist primär, die beiden Produkte M3 (ehemals Movex von Intentia) und S3 (Lawson-ERP-Systeme, u.a. für Dienstleister) in den jeweiligen Kernmärkten USA und Europa zu verankern. Auf die Frage, ob Lawson mit S3 in Europa erste Pfllöcke einschlagen konnte, sagt White: "Wir beginnen mit der Vermarktung von S3 für den Healthcare-Markt, wo wir in den USA Marktführer sind. Wir konnten erste Projekte in Grossbritannien, Irland und im Mittleren Osten realisieren. Nun werden wir mehr und mehr Lösungen für den Healthcare-Markt (v.a. ERP-Systeme für Spitäler) in andere Länder Europas bringen."
Lawson spielt zudem in den USA eine Rolle im Markt für HR-Lösungen. Diese Lösungen sollen künftig zusammen mit M3 (ex Movex) in Europa vermarktet werden. Dies allerdings dürfte einige Zeit dauern, da HR-Lösungen stark an die jeweiligen gesetzlichen Voraussetzungen angepasst werden müssen. Auch für die hauseigene Software für Business Intelligence konnte man erste Kunden in Europa gewinnen, so White.
Viel Hoffnung setzt man bei Lawson auf die Partnerschaft mit IBM, in der 'Big Blue' seit Januar als Reseller und Integrator der Lawson-Lösungen auftritt. IBM hat seit der Übernahme von Peoplesoft und J.D. Edwards durch Oracle ein vitales Interesse an einem starken Konkurrenten zu SAP und Oracle. Denn Lawson setzt, anders als SAP und Oracle, als Datenbank und Middleware Produkte von IBM (DB2, Websphere) ein - häufig übrigens auf IBMs Maschine der iSeries (AS/400). (Christoph Hugenschmidt)
(Interessenbindung: Lawson ist ein Werbekunde unseres Verlags. Manche Konkurrenten allerdings auch.)

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