

Lehrerbildung als Herausforderung für Informatikunterricht
10. August 2017, 11:54Pädagogische Hochschulen und Kantone sollen zusammenarbeiten, fordert "Informatik macht Schule".
Pädagogische Hochschulen und Kantone sollen zusammenarbeiten, fordert "Informatik macht Schule".
Der Lehrplan 21 bringt neben einheitlichen Lerninhalten für Deutschschweizer Volksschulen auch das neue Fach "Medien und Informatik" verbindlich in die Schulstuben. Dass die Kinder sich von solchem Unterricht begeistern lassen, hat der ETH-Professor Juraj Hromkovic schon mehrfach erfahren. In über 100 Primarschulen hat er mit seinen Assistenten Blockkurse geleitet. "Wir hatten jeweils Mühe, die Kinder in die Pause oder nach Hause zu schicken, wenn sie ihre Projekte noch nicht abgeschlossen hatten", so Hromkovic.
Der Unterricht war auf die Schüler ausgelegt, diente aber gleichzeitig den Lehrkräften als Fortbildung. Hromkovic hat Verständnis dafür, dass nicht alle Lehrpersonen in Jubel ausbrechen, wenn sie sich nun im Rahmen ihrer angestammten Fächer auch noch mit Informatik beschäftigen sollen. Seine Kurse hätten viele Ängste in der Lehrerschaft abgebaut.
Pädagogische Hochschulen in der Verantwortung
Für die Lehrerbildung sind in der Schweiz die Pädagogischen Hochschulen (PH) zuständig, und nicht alle sähen es gerne, wenn sich die ETH einmischt, so Hromkovic. Er bemängelt, dass die Informatik an manchen PH zu kurz komme.
Einige gehen mit gutem Beispiel voran: Die Pädagogische Hochschule der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) etwa wird ab dem neuen Semester Informatik als Pflichtfach für Primarlehrer unterrichten, erklärt die Hochschule auf Nachfrage von inside-it.ch.
Der Auftrag, Informatik an Lehrkräfte zu vermitteln, sei für die Pädagogischen Hochschulen aber neu, sagt Rahel Tschopp, Weiterbildungsverantwortliche der PH Zürich. Das Interesse an der ersten Lehrerweiterbildung für die Mittelstufe war gross: Der Kurs im Umfang von 90 Arbeitsstunden, der ab August 530 Lehrpersonen offensteht, war im Nu ausgebucht.
Die Lehrerbildung ist neben den teils fehlenden Lehrmitteln warnt, mit einer "Schnellbleiche" sei es nicht getan. Sie appellierte an die Kantone und die pädagogischen Hochschulen, sie sollten zusammenarbeiten um gute Unterrichtsmaterialien bereitzustellen. (sda/ts)
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