Leider Nein (Episode 21: Alles ist gut)

17. April 2009 um 16:28
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Und hier noch unsere Freitagabend-Nachricht.

Angesichts der Nachrichten dieser Woche muss es einfach wieder mal gesagt sein: La crise n'existe pas. Womit wir unseren wöchentlichen Beitrag zur Konjunkturförderung hiermit geleistet hätten.
Überhaupt immer diese schlechten Nachrichten. Dabei überquillt unser Redaktions-Postfach geradezu vor guten. Zum Beispiel meldet der persönliche Mitarbeiter des Regierungschef-Stellvertreters von Liechtenstein eine "stabile Arbeitsmarktlage" und "eine positive Beschäftigungslage im Finanzdienstleistungsbereich". Haben Sie den Luxus-Karrossen-Treck von Zürcher Paradeplatz Richtung Rheintal auch schon bemerkt?
Und die SOU Systemhaus GmbH & Co. KG in Schwetzingen lässt uns wissen, dass sie erfolgreich ins Jahr 2009 gestartet sei. Super SOU! Die Firma Netviewer ihrerseits teilte uns mit, dass die gleichnamige Online-Konferenz-Software nun auch auf dem Mac läuft. Das ist zwar schon lange so, und die Pressemitteilung nur ein Versuch, wieder mal in die Medien zu kommen, aber trotzdem toll, oder?
Auch eine positive Nachricht finden wir, dass die VBZ dank Informatik nun "wissen, wo Schwarzfahrer sind" (Tages-Anzeiger). Fragt sich - wie bei fast allen Nachrichten übrigens - für wen die Nachricht gut ist. Vielleicht sollten MedienkonsumentInnen statt uns vorzuwerfen, wir publizierten immer nur negative Nachrichten, diesen doch einfach systematisch die positiven Seiten abgewinnen. Zum Beispiel kann man die Tatsache, dass "Kaugummi und Shrimps Östrogene enthalten" auch als Beitrag zur Senkung der Gesundheitskosten anschauen, oder? Auch dass, "nur die Blaugeringelte Krake für den Menschen tatsächlich gefährlich ist", finden wir im Grunde genommen positiv. Überhaupt sind Tierchen ein Trost in Zeiten der nicht-existenten Krise. So meldete das AWNL letzte Woche: "Jede Maus, vor allem Spitzmäuse und Ratten, sind für das AWNL wertvoll."
Eine echte Steigerung der Lebensqualität brachte uns auch diese Meldung: "Kratzen unterbricht die Juckreiz-Weiterleitung."
Und wussten Sie, dass man bei IBM - sogar ohne ein Patent einzureichen - still und leise die Fähigkeit zur Telepathie bei allen Mitarbeitenden eingeführt hat, um die Zusammenarbeit in weltweit zusammengewürfelten Arbeitsgruppen noch effizienter zu gestalten? Sie glauben es nicht? Wir haben den Beweis: Am 30.3.2009 sagte Tobias Wagen, Sales Leader System x Switzerland & IMT Alps, IBM Schweiz gemäss einer Pressemitteilung: "Die IBM System x Lösungen repräsentieren mehr als dreissig Jahre Erfahrung an Systemdesign." Am gleichen Tag sagte Adalio Sanchez, General Manager, IBM Modular Systems: "These solutions represent thirty plus years of IBM systems excellence." Diese totale Übereinstimmung der Gedanken (trotz Zeitverschiebung) kann einfach nur durch Telepathie möglich sein. Die Menschheit (besonders der Teil, der bei IBM arbeitet) macht eben Fortschritte - und das ist doch eine gute Nachricht, oder? (Christoph Hugenschmidt)

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