

Leider Nein (heute mit Natur)
11. April 2014 um 15:51Und hier noch unsere Freitagabend-Nachricht.
So. Fertig. Die Sache mit dem weissen Zeugs, den leicht angegammelten Bratwürsten samt lampigen Fritten für 19 Franken 50 (Ketchup + 1.50) im subventioniert umgebauten Stall, der Merino-Mischgewebe-Thermounterwäsche, die es preislich durchaus mit dem Skipass aufnehmen kann, ist vorüber. Ab in den Keller mit dem Zeugs, Rennvelo raufholen, Kette putzen, es ist Frühling und die jährliche Erfahrung, dass nur der Velomech die Preise im subventioniert umgebauten Stall am Schattenhang noch schlagen kann ("isch halt Campi gäll") steht an.
Und dann die Tiere. Herzig. Und lieb. Was für ein Geflöte und Gesinge begleitet die Fahrt ("Campi halt") entlang dem Migros-Golfplatz in Richtung Sonnenuntergang! Sie sind ready für den Wonnemonat, die gefiederten und pelzigen Freunde. Süss - wenn auch etwas kurzlebig, aber so ist die Natur nun mal - die kleinen putzigen Bärchen von Bern, süss auch die 11 Entchen von Buchs samt ihren Rettern ("Kantonspolizei rettet Entenküken" berichtete unsere Lieblingsnachrichtenagentur sda eben) und vielleicht schnusig auch das "Zweinutzungshuhn" vom Coop. Ob es wirklich schnusig ist, werden wir nie herausfinden, denn "2000 Haehne dieses Pilotprojektes kommen am Montag, 24. Maerz unter Naturaplan als Bio-Poulet in groesseren Coop Supermaerkten der Deutschschweiz in den Verkauf. Die Bio-Eier ihrer Schwestern koennen ab Juli genossen werden," schrieb Coop. Wie schön es die umlautlosen Haehne hatten, denn "sie leben in eingestreuten Staellen mit erhoehten Sitzgelegenheiten sowie Weideauslauf und erhalten Bio-Futter. Am Montag, 24. Maerz - also neun Wochen nach dem Schluepfen - kommt das Fleisch dieser Haehne als Naturaplan-Poulets in die groesseren Coop Supermaerkte der Deutschschweiz," schrieb besagter Grossverteiler und bewies damit, dass die Natur eben grausam ist und zwar nicht nur in Bern.
Gut dass wir uns auf den Wonnemonat perfekt vorbereitet haben und im Februar nach Bern (schon wieder!) geeilt sind, um den ersten Höhepunkt des Jahres (Nein! Es ist nicht die ICT-Networking-Party in - wo sonst? - Bern) nämlich der "Darstellung einer Rehkitzrettung" beizuwohnen. Dass die "Darstellung einer Rehkitzrettung" als Rahmenprogramm der für Naturfreunde so wichtigen "FISCHEN, JAGEN, SCHIESSEN" stattgefunden hat, hat übrigens mit Bern überhaupt rein gar nichts zu tun. Auch in anderen Kantonen gibt es Natur, die halt da und dort ein bisschen brutal ist. Da kann man nichts machen: "2013 kam es im Kanton Luzern zu insgesamt 35 Gülleunfällen (Vorjahr 31). Acht davon hatten ein Fischsterben in den betroffenen Gewässern zur Folge (Vorjahr elf). Die meisten Ereignisse (28) fanden im ersten Halbjahr statt," teilte uns Luzern mit.
Die Natur ist auch in Zürich brutal, wo zum Beispiel an der Kanzleistrasse exakt vor unserer Haustüre die "SCHALEN- UND KRUSTENTIERE-WOCHEN" stattgefunden haben. Es war ein bisschen wie mit den verwöhnten Coop-"Haehnen", denn die "gesunden und unglaublich schönen Tiere" fanden perfekte Bedingungen in "Südafrika, den Küsten um Alaska und Kanada oder den kühlen Meeren um Grönland, Argentinien und Chile" und durften dann als Höhepunkt des Glücks an ebendiese Kanzleistrasse an ihre ganz eigenen Wochen reisen.
Vielleicht überschätzen wir die Sache mit dem Wonnemonat-Vorbereitungs-Geflöte bei Sonnenuntergang am Rande des Migros-Golfparks ja total und sollten uns (gerade in Zürich!) mehr auf die Grausamkeit der Natur konzentrieren. Denn: "Traurig: Zoo Zürich - "Einäugiger" Pfau ist chancenlos bei den Damen." Nicht mal flöten kann der. (Christoph Hugenschmidt)
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