

Leider Nein (korrupte Folge)
29. Mai 2015 um 15:55Und hier noch unsere Freitagabend-Nachricht.
Warum sitz ich überhaupt noch hier? Wer interessiert sich schon für lausige 500 Millionen Fränkli, wenn es gleichzeitig Fifa-Kongress-Liveticker bei der guten alten 'Alten Tante' über das 'Schweizer Fernsehen', 'Spiegel', 'Blick', 'Focus', 'Tagi', 'Deutsche Welle', 'Handelsblatt', 'Mitteldeutsche Zeitung', 'Albisrieder Nachrichten', 'Zollikofer Enquirer', 'Tele Bärn', 'Tele Fricktal', 'Tele Konoufingä' und dem Journal de Charrat-Fully gibt? Was haben wir von der IT-Branche im Vergleich zum Grossen Welttheater Fussball zu bieten? Phaaa! Was sind schon ein paar Gschänkli vom Computerhändler gegen die Vergabe einer Weltmeisterschaft? Nichts!
Wenn wir wenigstens Liechtenstein wären, denn Liechtenstein hat zwar keine Fussball-WM (viel zu wenig heiss, viel zu sparsamer Fürst), darf aber immerhin an den diesjährigen "Kleinstaatenspielen in Island" mitmachen und das mit – momoll – "42 Athletinnen und Athleten" und einer Sportministerin namens Marlies Amann-Marxer, die an den "Eröffnungsfeierlichkeiten anwesend sein" und danach auch an "der Sportministerkonferenz zum Thema 'Die Integrität des Sports - in der Gegenwart und in der Zukunft" teilnehmen wird. Das wiederum zeigt, dass die liechtensteinische Sportministerin gleich wichtig wie Sepp Blatter ist, denn dieser spricht ja auch immer nur – und zwar livegetickert – über die "Die Integrität des Sports".
Vielleicht würde unsere Branche auch endlich besser wahrgenommen und livegetickert, wenn wir uns für die Vergabe von Events tüchtig bestechen liessen, wenn unsere Preise käuflich wären (wären?) und wir an unseren Kongressen statt von Technologie, Rationalisierung und Überwachung von Völkerfreundschaft und Ethik sprächen. So würde Jörg Aebischer die ICT-Berufsmeisterschaften für ein Milliönchen oder zwei nach Charrat-Fully statt in den Zürcher Hauptbahnhof würde (gegen ein kleines Ferienhäuschen in der Algarve für den Präsidenten und ein kleines Reisli für den Kommunikationsverantwortlichen) von SwissICT mit dem Swiss ICT Ethik Award ausgezeichnet. Wenn dann New-York-Times-Journalisten vor dem Eingang zur Jubiläumsveranstaltung der Schweizerischen Informatikkonferenz herumlungerten, hätten wir es geschafft, denn es ginge nicht mehr lange, bis die Grossmedien vom 'Schweizer Fernsehen' bis zum 'Boten der Urschweiz' auch von unseren Anlässen livetickerten. (Christoph Hugenschmidt)
(Hinweis: Auch wir von inside-it.ch und inside-channels.ch lassen natürlich die Branche beim Drang nach Relevanz nicht in Stich und erinnern an unser, bisher leider noch viel zu wenig beachtetes Salami-PR-Punkte-System.)
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