Leider Nein (leidende Folge)

5. April 2013 um 16:07
  • kolumne
  • leider nein
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Und hier noch unsere Freitagabend-Nachricht.

Sie finden das Wetter schlimm? Sie liken das herzige Föteli von der erdolchten Voodoo-Schneepuppe? Basta! Denken Sie positiv, denn alles wird besser - und das die ganze Zeit.
Sie glauben mir nicht? "Schön, gibt's den Frühling und mit ihm die Bauen+Wohnen", freut sich zum Beispiel Messeleiter Marco Biland von der "Bauen+Wohnen", die den "Frühling einläutet". Gehen Sie doch in die Tägerhard, da wird Ihnen warm werden, denn es werden "brennende Fragen zum Heizen" beantwortet und zwar "neutral" und danach gibt es noch einen "harmonischen Messeglanzpunkt".
Ausserdem muss man sich fragen, ob es den Frühling ausserhalb der Tägerhard überhaupt braucht. Seine Relevanz für den Anbau von Salat zum Beispiel wird überschätzt. Denn "durch den Anbau der (Salat-) Setzlinge in einer Art Schaum und ihrer Rotation durch den eigens dafür entwickelten Roboter kann die Effizienz verfünffacht und die Umweltbelastung deutlich gesenkt werden". Die revolutionäre Salattechnologie kommt nicht etwa aus Holland oder den USA sondern von der CombaGroup AG aus der Waadt, wo "Benoit de Combeau und Marie de Raismes ein innovatives Konzept entwickelt haben, wie Salat erdlos angepflanzt werden kann."
Da nun die Frühlingsfrage gelöst ist, können wir zum Sommer übergehen. ~~"Rechtzeitig zur bevorstehenden Grillsaison hat der Bundesrat per 1. April 2013 seine neue Verordnung über das Grillieren auf Balkonen in Kraft gesetzt." Wie Prof. Dr. Thomas Koller von der Uni Bern scharfsinnig feststellt, bietet die neue Verordnung (endlich!) "Lösungsmöglichkeiten für die Praxis und wirkt sich auf das Grillprivatrecht aus". Womit auch die dringenste Sommerfrage gelöst wäre - aber was machen wir im Herbst?
Auch für diese Frage findet sich die Lösung im Papierkorb unseres Redaktionspostfachs: "Als Liebhaber von Gerstl-Weinen gehören Sie zu den Ersten, die davon erfahren: Endlich geht es bald wieder los mit dem einzigartigsten Wein- und Genussanlass der Schweiz, das nur alle zwei Jahre stattfindet!" Wir sind begeistert, denn der "einzigartigste" Anlass in Bad Ragaz "wartet mit einer kaum je gehabten Starbesetzung auf, was die anwesenden Weingüter" anbelangt und es gibt zudem auch noch ein "musikalisches Leckerbissen". Von mir aus wären die "musikalischen Leckerbissen" samt den "anwesenden Weingütern" (in Bad Ragaz!) gar nicht nötig gewesen, denn Gerstl-Weine sind eh schon einzigartigst. Ich dachte, das Zeugs wär aus Trauben. (Christoph Hugenschmidt)

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