

Leider Nein (Schluss jetzt!)
19. Dezember 2014 um 16:47Und hier noch unsere Freitagabend-Nachricht.
Ja. Wir haben das mit dem 2014 auch gesehen. Fertig – Flasche leer. Sie haben recht - es ist genug, es reicht, tamam, finito, basta. Denn wir haben dieses Jahr ungefähr 747 Veranstaltungen besucht (nur 18 davon waren Web-und Telefon-Konferenzen – so viel zur Digitalisierung der IT-Industrie), haben 2108 Events abgesagt (oder sind schnöde einfach nicht aufgetaucht) und wurden nur 441 mal angerufen und gefragt, ob wir die Einladung bekommen hätten. Zudem haben wir 52'588 Pressemitteilungen und ähnliches erhalten (wir haben im Trash-Folder nachgezählt!) und die allermeisten davon gelöscht und 2'624 Stories für inside-it.ch und 2'331 für inside-channels.ch geschrieben. Von diesen haben wir eine versehentlich nicht veröffentlicht, 214 Geschichten waren ziemlich schlecht, ungefähr 1831 waren gut, der Rest saugut und 16 fanden wir so toll und exklusiv, dass wir den Titel mit "Exklusiv!" begannen. 48 mal (mehr war da nicht, ehrlich!) haben wir grenzwertig viel abgeschrieben. Und unsere fleissigen Kolumnisten haben 96 Kolumnen und Kommentare geschrieben.
Wie man es schafft, bei uns vorzukommen, wollten Sie mich schon lange mal fragen? Vielleicht hilft Ihnen diese Small-Data-Analyse weiter: 31 mal kam der Begriff "Insieme" vor und der Kanton Zug schaffte es 27 Mal in unsere Online-Zeitung. Dass es der Schweizer Wirtschaft 2014 gar nicht so schlecht ging, sieht man daran, dass das Wort "Konkurs" nur 20 mal vorkommt, während der Begriff "Skandal" doch 52 mal auftaucht. "Blut" schaffte es übrigens 15 mal in unsere Spalten. Dass "Büsi" nur zweimal und "Brust" nur vier mal vorkommt, beweist einmal mehr, dass unser kleiner Verlag ein Medienwunder ist.
Gut 50'000 Stories haben wir also schnöde missachtet, brutal gelöscht, digital massakriert und ignorant ignoriert. Und selbst den allergeschicktesten, kurzfassendsten und gerade deshalb verlockenden Versuchen, uns eine Story unterzujublen, haben wir widerstanden: "Sehr geehrte inside-it Redaktion, (leider) sind Sie wohl momentan sehr beschäftigt, deshalb fasse ich mich kurz: Virtuelle Desktopumgebungen (VDI) sind in aller Munde." Liebe Frau S. aus K.: Wir nehmen in diesen Tagen so dies und das in den Mund (Baumkuchen, Pralinés, Tirggel, nachtschwarze fairtrade Bio-Schoggi, mehr Tirggel, Weine, Gin, mehr Pralinés, andere Schokolade, Gewürze (Sandelholz-Salz, Hibiskus-Speisesalz und Shichimi-Salz), Panettönchen al Cioccolato, Biberfladen-Grittibänze, noch mehr Tirggel, Honiglebkuchen gefüllt, und so...), aber keine virtuellen Desktopumgebungen. Nö. So weit gehen wir nicht! Schicken Sie uns nächstes mal doch lieber eine Salami. Vielleicht stimmt diese den einen oder die andere unter uns ja milde und zu einem Gespräch über virtuelle Desktopumgebungen aufgelegt.
Angesichts der Medienkrise müssen wir uns sowieso nach neuen Geschäftsmodellen und vor allem Ertragsquellen umsehen. Deshalb werden wir künftig jeder Pressemitteilung zwischen einem und drei Salamipunkten verteilen. Ein Salamipunkt bedeutet, dass wir die Mitteilung öffnen und lesen, wenn sie von einer (natürlich guten, nicht zu kleinen) Salami begleitet wird. Zwei Salamipunkte bedeutet, dass es eben zwei dieser köstlichen Würste braucht ... und so weiter.
Hier ein paar Beispiele, damit sie eine Vorstellung der künftigen "Wir-lesen-Ihre-Pressemitteilung"-Salami-Wertung bekommen und sich einstellen können.
Die Mitteilung mit dem schönen Titel "Arbeitsplätze in der Cloud stecken beim Mittelstand noch in den Kinderschuhen" wird mit einem Salamipunkt gewertet, muss allerdings einen kleinen "Zeichne"-Abzug hinnehmen. Diese Mitteilung wird mit zwei Salamipunkten ausgezeichnet: "Startschuss für innovatives Investment: Cloud&Heat will mit Seedmatch-Crowdfunding noch schneller wachsen". Drei Salamipunkte gibt es für solche Sachen: "Ein Mega-Truck von EMC springt über einen Lotus Formel-1-Rennwagen und stellt mit dem eindrucksvollen Sprung einen neuen Guinness-Weltrekord auf." Unklar ist hingegen, ob wir diese Mitteilung selbst bei einer Beilage eines Salami-40-Tönners aus Milano lesen würden: "Medientext: Anastasia, die letzte Zarentochter". (Christoph Hugenschmidt)
Übrigens: Natürlich lassen wir die armen Schweine, die über Weihnachten und Neujahr nicht weg dürfen, nicht alleine. Unsere Redaktion ist auch in den kommenden zwei Wochen besetzt. Und wie!
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