Lernen, was das Lernen ausmacht

30. November 2015 um 10:50
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Die ETH und die Max-Planck-Gesellschaft wollen Maschinen lernfähiger machen.

Die ETH und die Max-Planck-Gesellschaft wollen Maschinen lernfähiger machen.
Lernfähige Software beziehungsweise "Machine Learning" ist heute nicht mehr nur ein Thema für Fantasten. Normalerweise ziemlich bodenständige Konzerne wie IBM, Google oder Microsoft versuchen lernfähige, intelligente Systeme zu bauen und wollen sich damit ihren Platz in einer Zukunft sichern, in der laut Marktforschern immer mehr Entscheidungen durch Software getroffen werden. Die ETH Zürich und die Max-Planck-Gesellschaft wollen nun stärker zur Forschung auf diesem Gebiet beitragen und haben haben heute das Max Planck ETH Center for Learning Systems eröffnet.
Die Wissenschaftler am neuen Zentrum möchten, so die ETH, verstehen, "was die theoretischen Prinzipien des Lernens sind und wie sie diese auf reale Maschinen anwenden können." Bei heutigen, Machine-Learning-Projekten geht es oft darum, einer Software beizubringen, in spezifischen "Big-Data"-Datensätzen bestimmte Muster zu erkennen, und zwar in Hinsicht auf jeweils eine Anwendung. Eine Methode aber, die beispielsweise auf Bildern zuverlässig Gesichter erkennt, hilft einem Roboter nicht, einen sicheren Gang in schwierigem Gelände zu trainieren, so die ETH.
Am neuen Zentrum sollen deshalb allgemeingültige Grundsätze erarbeitet werden, die auf viele Machine-Learning-Probleme anwendbar wären. "Wir sind nicht nur an Anwendungsproblemen interessiert, sondern wir wollen grundlegend verstehen, wie Menschen wahrnehmen, lernen und dann der Situation angemessen reagieren", sagt dazu Thomas Hofmann, Professor am Institut für Maschinelles Lernen an der ETH Zürich. Die Einsichten aus diesen grundlegenden Untersuchungen wollen die Forschenden dann nutzen, um die Methoden des maschinellen Lernens weiterzuentwickeln.
Thomass Hofmann ist zusammen mit Bernhard Schölkopf, Direktor am Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme in Tübingen, Co-Direktor des Centers für Lernende Systeme. Die ETH und das Max-Planck-Institut werden das Zentrum in den nächsten fünf Jahren mit insgesamt fünf Millionen Euro finanzieren. Im Center sollen Wissenschaftler an den Standorten Tübingen, Stuttgart und Zürich zusammenarbeiten und gemeinsame Ressourcen nutzen. (Hans Jörg Maron)
(Bild: MPI für Intelligente Systeme / W. Scheible)

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