Die Open-Source-Schmiede Suse will an die Börse und dabei mit der Ausgabe neuer Aktien 500 Millionen Dollar einnehmen. Zudem gibt der 2018 eingestiegene schwedische Finanzinvestor EQT einen Teil seiner Aktien ab, wie Suse mitteilt. Der Betriebssystem-Anbieter will mit dem Geld einen Teil seiner Schulden zurückzahlen. Suse-Vorstandschefin Melissa di Donato erklärte: "Der geplante Börsengang gibt uns die strategische und finanzielle Flexibilität, mit der wir unsere langfristige Unabhängigkeit sichern können."
Seit Mitte März 2021 ist
bekannt, dass die Transaktion noch im zweiten Quartal über die Bühne gehen soll, was Suse nun bestätigt. Normalerweise dauert es vom offiziellen Startschuss bis zur Erstnotiz rund vier Wochen. Organisiert wird die Emission von den Investmentbanken Bank of America und Morgan Stanley. 'Reuters' hatte im März berichtet, Suse strebe bei seinem Börsengang eine Bewertung von 7 bis 8 Milliarden Euro an.
Suse war 1992 gegründet worden. Die Beteiligungsgesellschaft EQT hatte das Softwareunternehmen im Juli 2018 für rund 2,5 Milliarden Euro von Micro Focus
gekauft. Unter dem Dach der schwedischen Investmentgesellschaft EQT hat Suse sein Geschäftsmodell erweitert und ist stark gewachsen – auch durch die
Übernahme von Rancher Labs. Für den Kubernetes-Spezialisten soll Suse 600 Millionen Dollar gezahlt haben. Nun erklärte EQT-Partner Johannes Reichel: "EQT wird Suse auch zukünftig als grösster Aktionär zur Seite stehen. Wir sind mehr denn je vom langfristigen Potenzial des Unternehmens überzeugt."
Im Geschäftsjahr 2019/20, das Ende Oktober 2020 abgeschlossen wurde, steigerte Suse den Umsatz um 17% auf 503 Millionen Dollar. Laut den Quartalsergebnissen, die im Dezember 2020 publiziert wurden, ging es erneut um 17% auf 134 Millionen Dollar voran. Der jährliche Auftragswert (Annual Contract Value) sei zweistellig gewachsen, im Cloud-Bereich betrug das Wachstum 87%. Die Geschäfte mit einem Umfang von mehr als 1 Million US-Dollar haben demnach um 21% zugelegt.