

Luzerner Steuer-Software hat Kinderkrankheiten
13. Februar 2013 um 10:08
LuTax schafft die Voraussetzung für eine Online-Steuererklärung. Doch das System funktioniert noch nicht einwandfrei.
LuTax schafft die Voraussetzung für eine Online-Steuererklärung. Doch das System funktioniert noch nicht einwandfrei.
Luzern gilt als einer der Kantone, die in Sachen E-Government fortschrittlich sind. Bereits vor fünf Jahren wurde das umfangreiche Projekt LuTax (Zentrale Steuerlösung) lanciert. Der Kanton teilte gestern mit, dass die Steuerämter der Gemeinden und die Dienststelle Steuern des Kantons neu auf einer zentralen Informatik-Plattform arbeiten. Arbeitsabläufe seien standardisiert und automatisiert worden. Alle Steuererklärungen werden vom Scan-Center der Stadt Zürich digitalisiert, die Daten werden ausgelesen und elektronisch weiterverarbeitet. 67 von 87 Gemeinden haben bereits auf LuTax umgestellt. Die Einführung und die ersten zehn Betriebsjahre kosten 24 Millionen Franken. Durch Einsparung sollen die Kosten des Projekts bereits in drei bis vier Jahren amortisiert sein.
Doch wie die 'Neue Luzerner Zeitung' gestern berichtete, hat das System noch Kinderkrankheiten. Mehrere nicht genannte Treuhänder berichten von negativen Erfahrungen. Teilweise seien falsche Steuerrechnungen eingetroffen, bei denen der Fehler nicht nachvollziehbar sei. Einzelne Gemeinden klagen ebenfalls über Probleme. Sie müssen ihre Bürger über fehlerhafte Unterlagen informieren.
Beim Kanton heisst es, bei einer derart grossen Umstellung seien einzelne Fehler nahezu unvermeidbar. Ausserdem weist man dort auf die Möglichkeiten hin, die LuTax schafft. Mit LuTax könnte es im Kanton Luzern voraussichtlich ab 2016 möglich sein, eine Internet-Steuererklärung einzuführen. Angedacht ist auch die Einreichung von Steuererklärungen per Smartphone oder Tablets. Ein solches Projekt führt derzeit Zürich als erster Kanton durch. (mim)
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