Mark Hurd landet bei Oracle

7. September 2010 um 08:47
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Das ging ja schnell. Hurd löst Charles Phillips als Oracle-Co-President ab.

Das ging ja schnell. Hurd löst Charles Phillips als Oracle-Co-President ab.
Das 'Wall Street Journal' hatte wie so oft recht, als es gestern Gerüchte über Jobverhandlungen zwischen dem Ex-HP-Chef Mark Hurd (Foto) und Oracle kolportierte. Wie Oracle heute mitteilt, ist Hurd bereits als neuer Präsident eingestellt und in die Konzernleitung aufgenommen worden.
Oracle hat seit einigen Jahren zwei "Presidents". Safra Catz wird auf ihrem Posten bleiben, aber Charles Phillipps, der seit Januar 2004 Geschäftsleitungsmitglied von Oracle war, ist per sofort aus der Geschäftseitung zurückgetreten. Laut Oracle-CEO Larry Ellison hat Phillipps schon im vergangenen Dezember den Wunsch geäussert, Oracle zu verlassen. Über die Gründe dazu liess sich Ellison nicht weiter aus. Man habe aber Phillipps gebeten, so Ellison, noch mindestens während der Zeit der Integration des übernommenen Sun-Konzerns bei Oracle zu bleiben.
Mit dem Rausschmiss von Hurd durch den HP-Verwaltungsrat ergab sich nun wohl eine goldene Gelegenheit, Phillips doch schnell zu ersetzen. Oracle erklärte nicht näher, welche Aufgaben Hurd übernehmen soll. Es liegt aber sehr nahe anzunehmen, dass sich Hurd intensiv um das für Oracle neue Hardwaregeschäft kümmern wird, zu dem der Softwarehersteller durch die Übernahme von Sun gekommen ist. Mit Hurd, der seine Erfahrungen und Beziehungen aus seiner Zeit als HP-Chef und zuvor aus seiner Zeit als Chef von NCR und Teradata einbringen kann, steht nun ein ausgewiesener Experte im Enterprise-Hardware- und Software-Business hinter Oracles neuem Geschäftszweig.
Hurd erklärte umgehend, dass er Oracles Aussichten, das Business aufzumischen, für sehr vielversprechend hält: "Ich glaube, dass Oracles Strategie. Software und Hardware zu verbinden, uns befähigen wird, IBM sowohl im Enterprise-Server- als auch in Storage-Bereich zu schlagen. Exadata war nur der Anfang. An der OpenWorld Ende Monat werden wir einige ziemlich aufregende neue Systeme vorstellen können."
Für Hurd geht damit, wie es das 'Wall Street Journal sehr schön ausdrückt, ein "wilder Monat" zu Ende. Hurd wurde vom HP-Verwaltungsrat vor allem gefeuert, weil er angeblich eine Speserechnung gefälscht hatte, um eine aussereheliche Beziehung zu vertuschen.
Dass ein prominenter Topmanager, der unter derartigen Nebengeräuschen gefeuert wurde, so schnell wieder von einem anderen Unternehmen eingestellt wird, ist gerade in den USA sehr ungewöhnlich. In den USA scheinen aber nur wenige Leute – vom HP-Verwaltungsdrat einmal abgesehen – der Sache grosses Gewicht beigemessen zu haben, und sie hat der Reputation Hurds, zumindest bisher, kaum geschadet. (Hans Jörg Maron)

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