Marokkanische Hacker greifen Schweizer statt schwedische Website an

20. November 2015 um 09:07
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Weil Schweden eine Unabhängigkeitsbewegung in der Westsahara befürwortet, ist das Land ins Visier marokkanischer Hacker geraten.

Weil Schweden eine Unabhängigkeitsbewegung in der Westsahara befürwortet, ist das Land ins Visier marokkanischer Hacker geraten. Die Gruppe "Hawks Moroccan Sahara" hat sich offenbar dazu entschlossen, blindlings in Schweden gehostete Websites anzugreifen und mittels Defacing deren Seiten mit der eigenen Propaganda zu besetzen. Blöd nur, dass es mit den Baslern von Bookbinders Design Schweiz schliesslich keine schwedische, sondern eben eine Schweizer Website getroffen hat, wie 'Watson' berichtet.
Bookbinders Design hat daraufhin die Gruppe über ihre Facebook-Seite angesprochen und nach dem Grund für den Hack gefragt. Als die Angreifer realisiert haben, dass sie eine Seite angegriffen haben, die gar nicht schwedisch ist, haben sie sich höflichst entschuldigt und angeboten, die Seite wiederherzustellen. Tatsächlich ist Bookbinders Design Schweiz wieder online, als wäre nie etwas geschehen.
Melani warnt vor Bezahlen von Erpressern
Bei Angreifern, die nicht aus ideologischen, sondern aus finanziellen Motiven attackieren, sind neben Ransomware besonders DDoS-Angriffe beliebt. Seit diesem Jahr werden sie vermehrt zur Erpressung von KMU eingesetzt, wie Melani vor kurzem in seinem Halbjahresbericht hervorgehoben hat. Beliebte Ziele sind unter anderem Anbieter in den Bereichen Mail Hosting und E-Commerce.
Melani versucht Opfer seit längerem dafür zu sensibilisieren, dass Lösegeldzahlungen aus Sicht der Meldestelle nicht geleistet werden sollten. So gebe es keine Garantie, dass ein Angriff nach der Zahlung auch wirklich aufhört. So soll es vorkommen, dass der Angreifer kurz darauf unter neuem Namen erneut auftaucht und das Spielchen wiederholt. Ausserdem stärkt die Zahlung die Angreifer, weil sie für die nächste Attacke mehr Mittel zur Verfügung haben, während dem Angegriffenen der entsprechende Betrag beim Aufbau der Defensive fehlt. (mik)

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