

Megadeal zwischen Bund und Swisscom droht zu platzen
5. März 2014 um 15:14
Der Bund will für eine Viertelmilliarde Franken sein Datennetz an Swisscom auslagern. Doch nun wehrt sich Cablecom.
Der Bund will für eine Viertelmilliarde Franken sein Datennetz an Swisscom auslagern. Doch nun wehrt sich Cablecom.
Anfang Februar berichtete inside-it.ch, dass der Bund Swisscom als Partner für die Auslagerung des Datennetzes ausgewählt hat. Der Deal hat inklusive Optionen und Mehrwertsteuer einen Wert von rund 250 Millionen Franken und ist aus zwei Gründen umstritten: Security-Experten haben Bedenken, weil der Bund wichtige Infrastruktur aus den Händen gibt. Und Swisscom-Mitbewerber fühlen sich benachteiligt, weil ihrer Meinung nach nur Swisscom alle Bedingungen erfüllen konnte.
Mitgeboten hatte auch UPC Cablecom. Der Kabelnetzprimus hat nun vor kurzem eine Einsprache gegen den Zuschlag eingereicht, wie Cablecom-Sprecher Andreas Werz gegenüber inside-it.ch bestätigt. Auch das für Beschaffungen zuständige Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) schreibt auf Anfrage: "Am 27. Februar ist fristgerecht eine Einsprache eingegangen." Weitere Auskünfte erteilt das BBL nicht.
Cablecom betont, man habe die Beschwerde eingereicht, weil während der Ausschreibung die Bedingungen geändert worden seien. Tatsächlich wollte der Bund ursprünglich die Aufgaben auf zwei Anbieter verteilen, doch weil "kein zweites Angebot alle technischen Spezifikationen und Eignungskriterien erfüllt" habe, entschied man sich kurzerhand, den ganzen Auftrag an Swisscom zu vergeben. "Dieses Vorgehen finden wir nicht korrekt", so Werz. (Maurizio Minetti)
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