

"Memory Spot": HP entwickelt RFID-ähnliche Technologie
17. Juli 2006, 12:02
Winzige Funkchips mit hoher Speicherkapazität und Übertragungsraten aber sehr geringen Reichweiten.
Winzige Funkchips mit hoher Speicherkapazität und Übertragungsraten aber sehr geringen Reichweiten.
Ein Forschungsteam von Hewlett-Packard hat einen neuartigen Speicherchip entwickelt, der physische Objekte mit digitalen Informationen ausstattet. Ähnlich einem RFID-Sticker, kann HPs drahtloser "Memory Spot" auf Fotos, Dokumenten oder Identitätsausweisen angebracht werden. Neben weiteren Informationen kann so zusätzliches Video- oder Audiomaterial gespeichert werden, das über ein entsprechendes Lesegerät abgerufen werden kann. Ein "Memory Spot" ist aber viel kleiner als ein RFID-Tag und kann gemäss HP auf praktisch jeder Oberfläche angebracht werden.
"Der größte Unterschied zu RFID-Chips ist die enorme Geschwindigkeit der Datenübertragung. Während neueste RFID-Chips gerade einmal Datentransferraten von einigen hundert Kilobit pro Sekunde aufweisen, erreichen wir mit unserer ersten Generation bereits zehn Megabit pro Sekunde", erklärt John Waters, Program Manager bei HP Labs im pressetext-Interview. Damit könnten große Mengen von Daten in Sekundenbruchteilen abgerufen werden, so Waters. Der Chip sei allerdings nicht als direkte Konkurrenz zu RFID gedacht, das für andere Aufgabengebiete, bei denen geringere Datenmengen involviert sind, weiterhin seine Berechtigung habe.
Der zwei bis vier Quadratmillimeter kleine Chip besitzt eine integrierte Antenne und weist eine Datentransferrate von bis zu zehn Megabit pro Sekunde auf. HP zufolge nutzt der Memory Spot das gleiche Frequenzspektrum wie Bluetooth, wodurch die Ausstattung mobiler Geräte wie Handys oder Notebooks mit entsprechenden Lesefunktionen erheblich erleichtert würde. Die derzeitigen Prototypen, die in 180-Nanometer-Bauweise hergestellt wurden, weisen eine Kapazität von 256 Kilobit bis vier Megabit auf. HP zufolge, soll diese Kapazität aber problemlos erweiterbar sein. Die Energieversorgung erfolgt auf passivem Weg durch das Lese- und Schreibgerät, durch die minimalen Verbindungszeiten wird der Verbrauch allerdings als minimal angegeben.
Anders als bei RFID-Chips, ist die Funkreichweite bei HPs "Memory Chips" mit etwa einem Millimeter nur sehr gering. Dies macht die Technologie etwas sicherer als RFID, denn es braucht einen fast schon physischen Kontakt, um an die Daten auf einem "Memory Spot" heranzukommen.
Wann die Technologie massenmarkttauglich umgesetzt werden kann, ist indes noch ungewiss. Die HP-Entwickler gehen derzeit aber von einer Vorlaufzeit von einigen Jahren aus. Als angepeilten Stückpreis für die wiederbeschreibbaren Chips gab HP zehn bis 50 Cent an, einiges mehr als RFID-Tags kosten. "Der Einsatz der Memory Spots ist in unterschiedlichsten Bereichen vorstellbar. Denkbar wäre zum Beispiel eine Umsetzung im Rahmen von Patienten-Monitoring in Krankenhäuser", so Waters gegenüber pressetext abschließend. (pte / hc)
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