Viren- und Spamschutz für Exchange, Security-Service für Clients angekündigt.
Microsoft verstärkt seine Konkurrenz zu Security-Herstellern auch im Unternehmensgeschäft. An einer Veranstaltung in München haben CEO Steve Ballmer und Microsofts-Security Chefstratege Mike Nash eine neue Offensive auf diesem Gebiet angekündigt.
Am detailliertesten war dabei die Vorstellung von "Microsoft Antigen for Exchange". Diese auf der Technologie der im
Februar dieses Jahres übernommenen Firma Sybari basierende Antiviren und Anti-Spam-Software für Server soll in der ersten Hälfte 2006 auf den Markt kommen. Sie wird wie schon die Vorgängerlösung von Sybari zur Untersuchung von Files mehrere Scan-Engines benutzen, um so die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass kein Virus übersehen wird. Dabei wird zusätzlich auch eine neue, von Microsoft entwickelte Engine benutzt werden.
Microsoft Client Protection und Identitäts-Management
Der zweite Kernpunkt der Microsoft-Offensive wird eine Security-Lösung für Clients sein, genannt "Microsoft Client Protection". Diese soll Clients in Unternehmen vor Viren und vor allem auch vor Spyware und den gefährlichen
"Rootkits" schützen. Microsoft Client Protection wird über eine zentrale Management-Konsole verwaltet und gemäss Mike Nash für den Gebrauch mit Active Directory und Windows Server Update Services für die Verteilung von Client-Konfigurationen und Signatur-Updates optimiert sein.
Welche Softwaremodule die Lösung genau beinhalten wird, welche Services dazukommen und wann sie auf den Markt kommen könnte, gab Microsoft allerdings noch nicht bekannt. Eine Betatestversion für eine beschränkte Kundenzahl soll aber noch vor Ende dieses Jahres zur Verfügung gestellt werden.
Auch im Bereich Identitätsmanagement und Zugangskontrolle heckt Microsoft etwas aus. Diese Pläne dürften auf der Technologie der erst
kürzlich übernommenen Firma Alacris beruhen. Hier nannte Microsoft allerdings, ausser der Tatsache, dass etwas geplant ist, keinerlei weitere konkrete Details.
Und noch eine Allianz
Microsoft konkurrenziert sich allerdings nicht nur verstärkt mit anderen Herstellern aus dem Security-Bereich – viele davon langjährige Microsoft-Partner – sondern möchte mit zumindest mit einigen davon auch enger zusammenarbeiten, um die Interoperabilität von Produkten zu erhöhen und neue Lösungen auszuarbeiten.
Zu diesem Zweck hat Microsoft die Herstellerallianz
SecureIT gegründet. Die Mitgliedschaft in dieser Allianz ist allerdings nur für Unternehmen offen, die Security-Software entwickeln und gleichzeitig zertifizierte Microsoft-Partner sind. Die Strategie Microsofts geht hier wohl in eine ähnliche Richtung wie auf vielen anderen Gebieten: Microsoft würde sich gern auch im Bereich Security ins Zentrum einer Entwicklergemeinde stellen und die grundlegende Software liefern, auf die aufbauend andere Softwarehersteller spezialisiertere und weitergehende Lösungen bauen.
Zu den Gründungsmitgliedern von SecureIT gehören ausser Microsoft Altiris , Aventail, BindView, Centrify, Citrix, Computer Associates, Configuresoft, e-Security, F5 Networks, Forum Systems, F-Secure, FullArmor, LANDesk, McAfee, Net Report, NetIQ, Network Intelligence, Panda Software, Ping Identity, Quest Software, RSA Security, Symantec, Trend Micro, Utimaco Safeware, VeriSign, Voltage Security, Vormetric und Websense. (Hans Jörg Maron)