Microsoft kauft Zürcher Media-Streams (ePhone)

3. November 2005 um 17:57
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    "Ein riesiger Erfolg für die Schweizer Softwareindustrie"

    "Ein riesiger Erfolg für die Schweizer Softwareindustrie"
    Microsoft hat gestern Nacht die Übernahme der Zürcher Media-streams.com bekannt gegeben. Media-Streams stellt die recht bekannte und erfolgreiche Lösung "ePhone" her. "ePhone" ist eine rein Software-basierende Telefonie-Lösung für Unternehmen. Sie intergriert sich in die Kommunikationslösungen von Microsoft (Exchange/Outlook) und IBM (Domino/Notes).
    Alle 23 Arbeitsplätze von Media-streams in Zürich werden erhalten bleiben, sagt Media-streams-Sprecher Michael Kerle. Mehr noch: Microsoft wird in Zürich ein Entwicklungszentrum aufbauen, das zur Real-Time Collaboration Group von Microsoft gehören wird. Michael Kerle und einige andere Leute von Media-streams werden nach Redmond gehen und ePhone wird ein Bestandteil von Microsofts "Office Live Communication Server" werden.
    Gemäss Kerle wird ePhone für das Microsoft-Konkurrenzprodukt Lotus Notes weiter unterstützt und entwickelt.
    Media-streams setzte letztes Jahr 2,4 Mio. Franken um, dieses Jahr werden es gemäss Karle etwa 7 bis 8 Millionen sein. Über den Kaufpreis werden keine Angaben gemacht. Media-streams gehörte ursprünglich den Gründern, wurde in den letzten Jahren dann aber durch Risikokapital verstärkt.
    "Riesiger Erfolg"
    Media-streams ist ursprünglich ein Spin-Off von Siemens Schweiz. Die ePhone-Leute haben allerdings die ursprüngliche Siemens-Lösung, die auf Java basierte, nicht mehr weiter verfolgt, sondern ePhone von Grund auf neu entwickelt.
    Für Microsoft ist die Übernahme der kleinen Zürcher Software-Klitsche nicht unbedeutend. So sagt der Chef der Redmonder Gruppe, die die Kommunikationssoftware entwickelt und vermarktet, Anoop Gupta: "Die VoIP-Technologie von Media-streams wird ein Teil unserer Echtzeit-Kommunikationsplattform. Sie wird unsere Lösungen signifikant verbessern und die Chancen für unsere Partner erhöhen. Diese Übernahme wird die Umsetzung unserer Vision einer einheitlichen Kommunikationsplattform beschleunigen." (Christoph Hugenschmidt)

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