Microsoft krebst im Vista-Kopierschutz zurück

4. Dezember 2007 um 14:17
  • workplace
  • microsoft
image

Ab SP1 keine Einschränkung der Funktionalitäten von Vista mehr, wenn es als illegal kopiert identifiziert wird.

Ab SP1 keine Einschränkung der Funktionalitäten von Vista mehr, wenn es als illegal kopiert identifiziert wird.
Microsoft krebst im Kopierschutz für das neue Betriebssystem Vista zurück. Ab Service Pack 1 (SP1) von Windows Vista, werden die Funktionaliäten nicht mehr eingeschränkt, falls das umstrittene Echtheitsprüfungs-System WGA eine illegal kopierte Version entdeckt. Dies sagte Windows-Marketeer Mike Sievert in einem Interview auf der Microsoft-Presseseite, das heute veröffentlicht wurde.
Wer Windows Vista installiert, oder einen Vista-PC neu in Betrieb nimmt, wird wie bisher eine "Grace Period" (Gnadenfrist) von 30 Tagen haben. Wenn das Betriebssystem danach nicht registriert wird oder WGA die Registrierung nicht anerkennt, wird der Hintergrund des Bildschirms schwarz und eine Dialog-Box fordert den vermuteten Raubkopie-Anwender zur Aktivierung von Vista auf. Man kann aber normal mit allen Funktionen des Betriebssystems weiterarbeiten. Dies erläuterte Microsoft WGA-Spezialist Alex Kochis gegenüber der US-Nachrichtenseite 'eWeek'.
Nur halb soviele "geklaute Vistas" wie XPs
Gleichzeitig aber hat Redmond zwei Löcher im Vista-Kopierschutz mit SP1 nach eigenen Angaben gestopft. Bei einem der Schlupflöcher wurde das BIOS eines PCs manipuliert, um eine Aktivierung vorzuspiegeln, bei der anderen wurde an der "Grace Time" herumgespielt.
Kochis sagte übrigens auch, dass die WGA-Server nur halb soviele raubkopierte Vistas fände wie Windows-XPs. Ob das am besseren Kopierschutz oder an der geringen Migrationsrate liegt, lassen wir mal dahingestellt.
Gemäss Sievert hat Microsoft im abgelaufenen Geschäftsjahr (bis Ende Juni) über 1000 Händler von Raubkopien angezeigt und über 50'000 Auktions-Webseiten, auf denen Raubkopien angeboten wurden, schliessen lassen.
Dass Microsoft die Sanktionen bei als unecht klassifizierten Betriebssystemen mässigt, ist gemäss Sievert auf Reaktionen von Kunden und Partnern zurückzuführen. Kein Wunder, denn WGA hat in mindestens einem nachweisbaren Fall nicht richtig funktioniert und legal gekaufte Vistas als "Raubkopien" identifiziert. (Christoph Hugenschmidt)

Loading

Mehr zum Thema

image

7 Chatbots im Vergleich

Auf allen Teilen des Globus wird an Künstlicher Intelligenz geforscht. Wir haben uns über den aktuellen Stand bei den Sprachbots schlau gemacht.

publiziert am 22.3.2023
image

Wie die Bank Vontobel in die Azure-Cloud gezügelt ist

Microsoft erklärt, wie das Schweizer Finanzinstitut einen Teil seiner IT in die Cloud ausgelagert hat und was die Covid-Pandemie damit zu tun hatte.

publiziert am 22.3.2023
image

"Game Changer"? Microsoft bringt KI tief ins Unternehmen

MS 365 Copilot verknüpft ChatGPT mit Unternehmens­daten und Office-Apps. So lassen sich automatisiert Meetings vorbereiten, Präsentationen erstellen oder Excel-Tabellen analysieren.

publiziert am 17.3.2023
image

SAP und Microsoft schliessen kritische Lücken

Der ERP-Anbieter stellt Updates für 19 Lücken bereit. Eine ermöglicht es, beliebigen Code einzuschleusen. Eine kritische Schwachstelle in Microsoft Outlook wird seit einem Jahr ausgenutzt.

publiziert am 16.3.2023