Microsoft, Orange und Siemens geben "der Schweiz" einen Schubs

16. Juni 2005 um 21:01
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'Stiftung Produktive Schweiz' mit drei Millionen Franken alimentiert.

'Stiftung Produktive Schweiz' mit drei Millionen Franken alimentiert.
Microsoft, Orange und Siemens haben heute Abend im Zürcher Flughafen die Gründung der 'Stiftung Produktive Schweiz' bekannt gegeben. Der Bund unterstützt die Stiftung: So waren an der Gründungs-Pressekonferenz Bundesrat Joseph Deiss sowie der oberste Schweizer Wirtschaftsförderer, Eric Scheidegger vom Seco mit dabei.
Die Stiftung wird von den drei Firmen während den ersten drei Jahren mit je 340'000 Franken alimentiert, total lassen die drei Multis also 3,06 Millionen Franken zur Förderung der Schweizer Produktivität springen. Die Stiftung will mithelfen, die an sich extrem hohen hiesigen Investitionen in ICT-Technologie in konkrete Fortschritte der Produktivtät umzumünzen. Denn obwohl die Schweizer Wirtschaft und Private im internationalen Vergleich am meisten Geld für Investitionen im IT- und Kommunikationsbereich ausgeben, wächst die Produktivität hierzulande weniger schnell als in vergleichbaren Ländern. Kurz: Man gibt zwar viel Geld für Technologie aus, weiss diese aber nicht richtig einzusetzen.
Stüger: "Die Schweiz soll Anwendungsweltmeister werden."
Konkret will die Stiftung drei Projekte anpacken. Erstens will man zusammen mit Professor Bernhard Katzy von der Universität der deutschen Bundeswehr (!) in München Anwendungsszenarien in "eCollaboration" entwickeln. Zweitens wird die Stiftung Forschungsprojekt an Schweizer Fachhochschulen und Unis finanziell anschieben.
Und drittens beteiligt sich die Stiftung zu 40 Prozent am Kapital der Firma Schweizerische Produktivitätsinstitut AG. Weitere 40 % der Firma gehören dem Berner Berater- und Marktforschungsunternehmen ps/ (Dr. Pascal Sieber & Partners). Das Produktivitätsinstitut soll die Erkenntnisse (und wohl auch das Geld) der Stiftung in konkrete Methoden, Kurse und Werkzeuge um-arbeiten und so ganz konkret die Arbeitsleistung der "WissensarbeiterInnen" in der Schweiz befördern.
Sowohl Alexander Stüger von Microsoft Schweiz wie auch Andreas Wetter von Orange fassten am heutigen Presseanlass das Ziel der Stiftung kurz und bündig zusammen: "Die Schweiz soll Anwendungsweltmeister von ICT-Technologien werden".
Um was geht's?
Interessant scheint uns die Frage, warum ausgerechnet drei multinationale Firmen, deren Aktionäre zumeist ausserhalb der Schweiz zu suchen sind, sich Sorgen um die Produktivität – sprich Konkurrenzfähigkeit – der Schweizer Wirtschaft machen und ziemlich viel Geld auf den Tisch legen, um dieselbe vorwärts zu bringen. Als reine Image-Förderung scheint uns die Stiftung dann doch ziemlich teuer und wir glauben auch nicht, dass sich ein Bundesrat und ein das Seco für solche Aktionen einspannen liessen.
Antworten auf die Frage nach dem "Warum" haben wir an der Medienveranstaltung von heute Abend wenig gefunden. Der Chef von Microsoft Schweiz, Alexander Stüger, sagt dazu: "Wenn Informationstechnologie produktiv eingesetzt wird, wird das mittel- und langfristig einen positiven Effekt auf den ICT-Markt überhaupt haben." Stimmt. (Christoph Hugenschmidt)

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