Die Microsoft Cloud Deutschland, die aufgrund von besonderen Datenschutzanforderungen deutscher Kunden
seit 2015 von der Deutschen Telekom als Datentreuhänder betrieben wurde, ist bald Geschichte. Wie Microsoft mitteilte, haben sich in den letzten drei Jahren "die Kundenanforderungen verändert. Unsere Kunden wünschen sich umfassendere Funktionalitäten und die Konnektivität mit unserer globalen Cloud-Infrastruktur, die die souveräne Microsoft Cloud Deutschland mit ihrer besonderen Isolierung nicht ermöglicht."
Der Entscheid kommt nicht überraschend, war doch seit März schon bekannt, dass es der Deutschland-Cloud an Kunden mangle und Microsoft deshalb selbst
zwei Rechenzentren in Frankfurt und Berlin bauen werde. Über sie können laut Unternehmen Azure ab dem vierten Quartal 2019, Office 365 ab dem ersten Quartal 2020 und Dynamics 365 im Laufe des Jahres 2020 bezogen werden.
Betont wird, dass die neuen Rechenzentren zwar Teil des globalen Microsoft-Cloud-Netzwerks sind und die gleichen Service-Level und Sicherheitsstandards bieten wie die weltweiten Cloud-Angebote. Doch könne man zusätzliche Compliance-Anforderungen erfüllen, plane eine Zertifizierung der Services nach dem Anforderungskatalog Cloud Computing Compliance Controls Catalogue (C5) und halte die EU-Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ein. Entsprechende Regelungen habe man in seine vertraglichen Verpflichtungen aufgenommen, schreibt Microsoft.
Neukunden müssen jetzt wählen, ob sie auf die schon verfügbaren europäischen RZ-Regionen setzen wollen oder auf die beiden neuen deutschen RZs warten wollen. Wer die Microsoft Cloud Deutschland nutzt, kann sie weiter in Anspruch nehmen und erhält dafür auch künftig die erforderlichen Sicherheits-Updates. Aber auch ihnen werden laut Microsoft "noch in diesem Jahr erste Details zu den Migrations-Optionen" verfügbar gemacht. (vri)